Roman: Herzlich willkommen bei der Tonspur N, dem Podcast zur nachhaltigen Entwicklung
Roman: gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen und sozialem Unternehmertum.
Roman: Mein Name ist Roman Mesicek und auch die zwölfte Season des Podcasts widmet
Roman: sich natürlich wieder dem Thema der unternehmerischen Praxis rund um Umwelt-
Roman: und Nachhaltigkeitsmanagement.
Roman: Für diese vier folgen der
Roman: serie haben wir eine kooperation mit dem magazin business art die ausgabe 3
Roman: 2024 der zeitschrift rund um nachhaltiges wirtschaften mit weitblick widmet
Roman: sich nämlich schwerpunktmäßig den themen biodiversität und unternehmen esg und
Roman: nachhaltigkeitsberichterstattung sowie einem branchenfokus zu nachhaltigem bauen.
Roman: Also perfekt passend für uns als Podcast, um damit zu kooperieren.
Roman: In dieser Folge des Podcasts ist Universitätsassistent Dr.
Roman: Josef Baumüller zu Gast, der auch in der Ausgabe 3 2024 der Business Art zu Wort kommt.
Roman: Er hat ein Diplomstudium Finanzrechnungs- und Steuerwesen absolviert und ein
Roman: Doktoratsstudium Wirtschaft und Recht und seine Dissertation bei Professor Otto
Roman: Altenburger zum Thema Wesentlichkeit in der nicht finanziellen Berichterstattung geschrieben.
Roman: Also ein Thema, das uns auch heute sicher beschäftigen wird im Gespräch.
Roman: Seit 2022 ist er Universitätsassistent, Postdoc an der TU Wien am Institut für
Roman: Managementwissenschaften.
Roman: Hallo Josef, willkommen im Podcast.
Gast: Hallo, vielen, vielen Dank. Schön, dass ich hier sein darf.
Roman: Ja, wir freuen uns sehr. Und jetzt gleich die erste Überraschung für die Hörerinnen.
Roman: Was man aus der Vorstellung vielleicht nicht heraushören kann oder konnte,
Roman: ist, dass es ja eigentlich heute und auch in dem Artikel in der Business Art
Roman: um Biodiversität und Unternehmen geht.
Roman: Erklär uns doch mal da den Zusammenhang aus deinem Arbeitsumfeld,
Roman: aus deinem Arbeitsgebiet. Wie funktioniert das?
Roman: Dieser Link zustande bei dir?
Gast: Ja, fast schon alternativenlos zustande kommt, wobei ich es wahrscheinlich selber
Gast: vor drei Jahren nicht gewusst habe oder vor vier noch in der Erfahrung.
Gast: Aber vielleicht, wenn ich da ein bisschen ausholen darf, dass es so nett beschrieben,
Gast: man könnte es auch ein bisschen direkter sagen, ich bin eigentlich so Buchhalter.
Gast: Von der Profession habe ich auch so wahrscheinlich die erste Hälfte meines auch
Gast: bald 20-jährigen Berufsweges, vor allem mit UGB und IFS und finanzieller Steuerung beschäftigt.
Gast: Vielleicht mit der Besonderheit, dass ich eigentlich immer in Sozialorganisationen
Gast: auch vor meiner Uni-Zeit tätig war und dort auch bis 2014 wahrscheinlich schwerpunktmäßig
Gast: dazu geforscht und publiziert habe.
Gast: Und da geht es natürlich sehr stark um die Frage der Wirkung und der gesellschaftlichen Relevanz.
Gast: Mein erster Arbeitgeber war die Caritas Österreich. Dort war das natürlich das
Gast: zentrale Thema. Aber schaut man in einem Bericht, wenn es jetzt nicht um Umsätze und Renditen geht.
Gast: Und das ist für mich so diese Kontinuität, weil es ja ein Thema ist und eine
Gast: Frage, die ja nicht nur für MPOs oder NGOs, wie man sie nennt,
Gast: relevant ist, sondern eine größere Bedeutung hat.
Gast: Und wenn man es jetzt quasi in die Sprache der For-Profits, der gewinnorientierten
Gast: Unternehmen, halt dieses großen Teils der Wirtschaft überträgt,
Gast: geht es da um Legitimität, eine License to operate.
Gast: Um Zukunftsfähigkeit von Geschäftsmodellen und eigentlich um die Frage,
Gast: wovon hängt das eigentlich ab und was sind denn die Faktoren, die einwirken.
Gast: Und wenn wir einwirken, dann sind wir wieder bei unserer Wirkung und bei den
Gast: Perspektiven, die ja inzwischen sehr toll hinlänglich bekannt sind, inside out,
Gast: outside in, und dass eigentlich ganz, ganz viele Faktoren relevant sind über
Gast: einen langfristigen Zeithorizont, wenn es vor allem um die Überlebensfähigkeit geht und die Kunst ist.
Gast: Und das ist eigentlich eine der Perspektiven auf Nachhaltigkeitsberichterstattung
Gast: und eigentlich auch der Grund, warum das in die Grundlagen einer jeden BWL-Ausbildung
Gast: hineingehört und auch inzwischen integriert wird, das sind Dinge,
Gast: die auch jetzt passieren,
Gast: dass es irgendwie sensibel sein muss für Entwicklungen, für Veränderungen,
Gast: die heute klein beginnen vermeintlich, die vielleicht heute auch kaum spürbar
Gast: sind für das Unternehmen selber,
Gast: sondern irgendwas im Umfeld auslösen, aber langfristig alles entscheidend sein
Gast: können und auch vor allem diese Zukunftsfähigkeit massiv gefährden.
Gast: Und das ist halt Biodiversität ein Thema, was das perfekt erfüllt.
Gast: Viele befassen sich erst jetzt erstmal damit, lernen das zu verstehen,
Gast: überhaupt richtig auszusprechen.
Gast: Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen ist ja jetzt auch ein bisschen ein Zungenbrecher.
Gast: Aber je mehr man sich damit befasst und je mehr man auch quasi wirklich dann
Gast: in die Literatur staut, in die Studien, in die Befunde, in Publikationen von
Gast: internationalen Organisationen und ich meine jetzt nicht unter Anführungszeichen nur NGOs,
Gast: die das Thema Schlange besetzen und darauf hinweisen, sondern auch politische
Gast: Institutionen, Wirtschaftsvertreter, auch Unternehmen selbst und deren Berater,
Gast: die halt einfach aufzeigen, wie enorm wichtig das Thema ist und gar nicht mal
Gast: in der langfristigen Perspektive, sondern schon in der mittelfristigen Perspektive.
Gast: Und das wird er heute mehr tun müssen, um da nicht irgendwann in einer Sackgasse zu stehen.
Roman: Vielleicht lass mich eins von dir aufgreifen, weil ich meine,
Roman: du hast ja sicher auch einen Begriff natürlich fachlich, die Triple Bottom Line,
Roman: John Elkington, der die geprägt hat.
Roman: Und diesen Link würde ich jetzt
Roman: kurz herstellen, weil das ist jetzt auch schon mehr als 25 Jahre her.
Roman: Dann gab es da schon sozusagen Diskussionen, wie bewertet man diesen Impact?
Roman: Und dann ein bisschen später hat er mal sehr prominent, das weißt du wahrscheinlich
Roman: besser als ich, glaube ich, Puma.
Roman: Das durchgerechnet da, also das war so eine Case-Study, die dann überall herumgereicht
Roman: wurde, welche finanziellen Impact haben wir auch auf die Ökologie?
Roman: Also es wurde so viel umgerechnet von, sage ich mal, Biodiversitätsverlust.
Roman: Was hat das für einen ökonomischen Wert? Und das ist dann auch sehr umstritten gewesen.
Roman: Und da würde ich gerne noch ein bisschen drüber reden. Wie siehst du das heute?
Roman: Ich meine, wir müssen nicht alles monetarisieren, das ist mir schon klar.
Roman: Aber es passiert dann doch auch wieder teilweise oder es wird gefordert,
Roman: zumindest das darzustellen. jetzt bei den neuen Berichtsrichtlinien,
Roman: was es für einen finanziellen Impact hat.
Roman: Aber wie siehst du diese Debatte vielleicht mit deiner Fachbrille aus den letzten 20 Jahren?
Roman: Ich habe den Eindruck, da zwischendurch ist ein bisschen eingeschlafen und jetzt
Roman: ist es eigentlich durch die Regulierung wieder aufgewacht.
Roman: Oder hast du da einen anderen Blick, weil ich habe das nicht so weit von vorhin gesehen?
Gast: Vielen, vielen Dank. Das ist ein tolles Thema, wo ich jetzt versuche,
Gast: ich muss eher kurz zu halten, sonst ist die Stunde schnell vorbei.
Gast: Aber dieser Environmental Profit and Loss von Puma ist ja wirklich ein Meilenstein
Gast: gewesen. gewesen und nicht nur Worn-Off, sondern Caring hat das in gewisser
Gast: Art und Weise fortgeführt.
Gast: Ein tolles Beispiel letzten Jahres war dann BASF, also das geht sehr, sehr in die Breite.
Gast: Also bei BASF heißt es Value to Society, das wird dann auch immer weiter gefasst
Gast: als jetzt nur unter Anführungszeichen Umwelt.
Gast: Es ist ein Thema, was jetzt eigentlich ein bisschen sogar in den Hintergrund
Gast: gerückt ist, weil in den ESS, CSD, IFS, SDS wird jetzt nicht unbedingt eine
Gast: Monetarisierung der Auswirkungen auf die Umwelt gefordert, sondern zuerst mal
Gast: wieder diese finanzielle Perspektive des Unternehmens.
Gast: Die muss aber, diese Verknüpfung, die muss immer gemacht werden. Also wie.
Gast: Umweltauswirkungen auch irgendwie zurückwirken können auf das Unternehmen und
Gast: warum es eigentlich auch ein Business Case ist und eine Notwendigkeit auch ökonomisch
Gast: auf die ökologische und soziale Leistung zu schauen.
Gast: Aber auch die Beispiele, die du gebracht hast, das ist für mich schon dieser nächste Schritt.
Gast: Also wenn ein junger motivierter Mensch zu mir kommt und überlegt,
Gast: worauf soll er jetzt setzen, vielleicht in der ersten Bachelorarbeit,
Gast: in der Masterarbeit, so ein Zukunftsthema, dann empfehle ich eigentlich gar nicht mal unbedingt,
Gast: wenn man nämlich langfristig denkt, jetzt sich auf die ESS und CSAT zu stützen,
Gast: weil das dass jetzt eh so ein Rush richtig ist, wo jeder jetzt irgendwas machen
Gast: möchte und tun möchte und es eh schon kaum zu überblicken ist.
Gast: Natürlich auch mit allen bekannten Problemen dieser Entwicklung.
Gast: Aber wenn ich so über diese nächsten großen Sachen nachdenke,
Gast: die jetzt schon ein bisschen passieren im Untergrund, akademisch sehr stark,
Gast: aber auch wieder auf politischer Ebene, wo auch jetzt die Förderungen hingehen
Gast: seitens der Kommissionen,
Gast: dann ist es einerseits die Bewertung, die Monetarisierung von Impact.
Gast: Also die Inside-Out-Perspektive in Euro auszudrücken, um es jetzt mal salopp
Gast: zu sagen. Und das Zweite wäre dann Integrated Reporting.
Gast: Aber das ist wieder vielleicht ein anderes Feld für einen anderen Podcast.
Gast: Aber um jetzt zurück zu das erste Thema.
Gast: Ich glaube sehr stark daran, dass die Zukunft ist. Ich weiß,
Gast: es ist umstritten. Es gibt da sehr viel Kritik daran und auch sehr viele methodische Limitationen.
Gast: Aber warum ich dann glaube und das auch vertrete und auch noch viel mehr Zeit mich dem widmen würde,
Gast: als ich im Moment zu tun vermag, ist, weil wir halt einige Grundlagen haben,
Gast: haben Grundsätze, gewisse Selbstverständlichkeiten
Gast: in unserer Wirtschaftsschule, die halt vorherrscht.
Gast: Das ist ein berühmtes Zitat von Peter Drucker, you can only manage what you can measure.
Gast: Also wenn ich wirklich steuern möchte und verändern möchte, muss ich es abbilden,
Gast: muss ich es mir oft anschauen, mir überlegen, wie kann ich es beeinflussen und
Gast: auch den Erfolg dieser Beeinflussung messen, um dann wieder anpassen zu können,
Gast: um irgendwann ein Ziel zu erreichen.
Gast: Das ist mal so kurz auch ein bisschen die Geschichte des Controllings und dieses
Gast: Managementverständnisses, dass es Generationen von Studierenden in ihrer Ausbildung
Gast: geprägt hat, die auch heute letztlich in den obersten Führungsetagen drinnen sitzen.
Gast: Also ich muss schon mal irgendwie ein Kenntnis an ausdrücken.
Gast: Das kann natürlich finanziell oder nicht finanziell sein. Das kommen wir zum zweiten Punkt.
Gast: Natürlich haben Euro-Beträge oder Dollar-Beträge oder Yen oder was auch immer
Gast: halt den Vorteil, es ist halt sehr einfach, es ist eine Dimension und es ist
Gast: halt perfekt vergleichbar.
Gast: Weil Quadratmeter und Emissionen und weiß Gott was kann ich halt nicht wirklich
Gast: gegenüberlegen oder dann irgendwelche Arbeitsbedingungen.
Gast: Wenn ich ein Euro ausdrücke, natürlich wird es auf einer Achse darstellbar,
Gast: dann kann ich gut priorisieren, mir vielleicht auch überlegen,
Gast: was sind da die großen Themen,
Gast: die größeren Hebel, was zuerst, was an zweiter Stelle und ich kann auch wieder
Gast: den Link zwischen diesen Perspektiven, Inside-Out, Outside-In viel,
Gast: viel besser herstellen.
Gast: Und wenn ich jetzt alles durchdenke, was im Moment so zum Thema Wesentlichkeit,
Gast: sondern diese doppelte Wesentlichkeit nach ISS, CSED zirkuliert,
Gast: wo wir Matrizen aufzeichnen müssen, Felder eintragen.
Gast: Es klingt alles in der Theorie super, man kann auch viel dazu sagen und viel dazu schreiben,
Gast: aber wenn man wirklich konsequent zu Ende denkt, auch was man so gelernt hat
Gast: über Matrizen, über wirklich Bewertungen, fast schon in Mathematik zurückgehend,
Gast: Da kommt man eigentlich zum Punkt, irgendwann muss es halt wirklich vergleichbar
Gast: sein, auch die beiden Perspektiven.
Gast: Und die Vergleichbarkeit ist dann eigentlich ein Eurobetrag.
Gast: Und um langredekurzer Sinn, es gibt schon viele Projekte, die auch von EU-Ebene
Gast: oder auch von renommiertesten Hochschulen auf globaler Ebene getrieben werden,
Gast: die genau das versuchen. suchen.
Gast: Und der Startpunkt Puma hat uns ja heute auf eine Ebene gebracht,
Gast: die sich Value Balancing Alliance nennt. Das ist nicht ein Begriff.
Gast: Dort sind ja schon viele internationale Konzerne dran, eine Methode zu entwickeln.
Gast: Die ist ja schon publiziert.
Gast: Wie Standards eigentlich, wo dann halt thematisiert wird, wie kann ich jetzt
Gast: dann zum Beispiel gewisse Arbeitsbedingungen in Euro ausdrücken und messen.
Gast: Und das soll sich mal wirklich auch sowas wie ein Standardsystem entwickeln
Gast: und da sind auch solche großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften dabei.
Gast: Also das sind sehr, sehr wichtige Akteure dahinter, die das jetzt auch nicht
Gast: nur aus Jux und Tollerei machen, weil sie halt irgendwie an Unterbeschäftigung
Gast: leiden, sondern die auch erkennen, was das für eine Relevanz hat,
Gast: für eine Bedeutung hat und die dem aber auch Nachdruck geben werden.
Gast: Das wird sicher noch eine Weile dauern. Jetzt kämpfen wir noch über ganz andere
Gast: Themen, aber ich denke, diese Entwicklung ist hier to stay, weil sie,
Gast: gewisse Vorteile hat, weil sie gewisse Bedürfnisse trifft und weil sie wahrscheinlich
Gast: in Wirklichkeit auch notwendig ist, auf Basis dieses Gerüsts,
Gast: was wir jetzt schon haben, in der CSAD, aber auch in den IFRS, SDS,
Gast: Perspektiven, die ich vergleichen muss, um meine Einschätzung zu treffen und
Gast: irgendwo noch dann objektivieren zu können, was denn die Prioritäten sind.
Gast: Weniger Meinung und mehr Methoden und Fakten, weil halt viele Wesentlichkeitsentschätzungen
Gast: im Moment eigentlich in Wirklichkeit Meinungen sind,
Gast: was schon mal zumindest besser ist als früher, weil es gibt dann gewisse Strukturen,
Gast: Kriterien, Dinge, über die ich eine Meinung haben muss, aber trotz allem ist
Gast: da noch ein großer, großer Schritt zu erledigen und sind bei der Finanzberichterstattung
Gast: einfach weiter aus verschiedenen Gründen, was eben auch mit dieser Dimension der,
Gast: Euro zu tun hat, in der ich das ausdrücken kann.
Roman: Also dieser qualitative Prozess sozusagen hat natürlich, glaube ich,
Roman: seine Tücken, wo du überall falsch abbiegen kannst oder wo du auch sehr viel
Roman: sozusagen im Prinzip auch manipulieren kannst natürlich,
Roman: je nachdem, mit wem du dir gestaltest, deine Wesentlichkeitsanalyse.
Roman: Also da gibt es, glaube ich, viel.
Roman: Und da finde ich es eben auch wirklich sehr spannend im Sinne der Vergleichbarkeit,
Roman: auch der besseren, ja, aber auch im Sinne der klareren Nachvollziehbarkeit,
Roman: glaube ich, ist es wahrscheinlich auch dann, was dann rauskommt, so diesen Weg zu gehen.
Roman: Ich meine, was ich persönlich so spannend finde, aber ich muss wirklich sagen,
Roman: ich bin kein Taxonomie-Experte und da würde mich aber deine Meinung interessieren.
Roman: Also ich bin ja ein Fan von den Taxonomie-Kennzahlen, weil ich eben finde,
Roman: also Fan, aber kann man über die Entstehung und alles kann man ganz viel diskutieren,
Roman: das weiß ich auch selber und streiten, aber weil ich sozusagen ein Element der
Roman: neuen Berichte sind, die da rauskommen,
Roman: die im Prinzip einen sehr klar auf den ersten Blick zumindest eine Einschätzung
Roman: geben, Also investiert dieses Unternehmen in, sage ich mal, zukunftsgerichtete Technologien?
Roman: Bleiben wir mal dabei oder wie verdient das Unternehmen sein Geld?
Roman: Ja, jetzt bist du natürlich vermutlich berufsfähig, jemand, der gern genauer
Roman: hinschaut und würde mich deine Einschätzung von dem interessieren oder wie siehst
Roman: du das oder sagst du, das ist nur Showmanship,
Roman: ja, und da steckt so viel sozusagen auch noch Annahmen dahinter,
Roman: dass man das gar nicht so richtig bewerten kann oder sagst du auch,
Roman: das ist im Prinzip schon der Weg in die Richtung einer klareren Vergleichbarkeit.
Gast: Ja? Ja, also ich würde zwei Dinge vielleicht vorweg schicken und über die wir
Gast: jetzt hier auch dann reden sollten.
Gast: Erstens, ich glaube, es ist alternativenlos, die Taxen-Nicht-Verordnung,
Gast: würde ich auch gleich sagen.
Gast: Warum? Und zweitens, wenn man sie durchdringt, auch mal so diese erste Hürde
Gast: genommen hat, dann geht es vor allem um Storytelling.
Gast: Also eine Geschichte, die man erzählen muss mit Zahlen und unglaublich technischen
Gast: Beschreibungen, geht um eine einfache Message, die, wie ich mit Freude feststelle,
Gast: auch schon einige österreichische Unternehmen sehr, sehr gut erzielen können.
Gast: Vielleicht eine Reihe nach, warum ich glaube, dass alternativenlos ist.
Gast: Die Taxonomie-Forderung kommt ja eigentlich aus dem Aktionsplan zur finanzierenden
Gast: und nachhaltigen Wachstum.
Gast: Das ist eigentlich so die Antwort der EU auf 2015 mit der SDG-Entwicklung quasi und mit Paris 2015.
Gast: Und irgendwie die Lösung, die uns eingefallen ist, um diese heerenpolitischen
Gast: Ziele, man könnte auch Notwendigkeiten sagen, umzusetzen, waren halt zehn Maßnahmen,
Gast: da steht die CSRD da, da steht ein großer Teil der.
Gast: Finanzmarktregulatorik drinnen, die wir heute haben, aber auch das allererste
Gast: Maß, die Taxonomieverordnung,
Gast: ich könnte jetzt auch wieder den Link zur Greenwashing-Debatte herstellen,
Gast: die uns jetzt mal halt bare, über Sogastikkeiten sollte man nicht so reden,
Gast: aber im Prinzip, wenn ich halt wirklich dann,
Gast: inzentivieren möchte und Anreize setzen möchte und möchte, dass sich Nachhaltigkeit
Gast: rechnet, brauche ich einen Code, wo auch wirklich klar dargelegt ist,
Gast: was ist jetzt eigentlich denke ich, Nachhaltigkeit und was möchte ich jetzt
Gast: wirklich unterstützen?
Gast: Wo soll das Geld hinfließen, um es jetzt mal ganz im Kern dieser Idee von Sustainable
Gast: Finance zu sagen? Und anders geht es nicht, weil sonst...
Gast: Kann jeder Argumente finden, warum etwas grün ist.
Gast: Glücksspielkonzerne, habe ich alles erlebt, können einem erklären,
Gast: warum das so nachhaltig ist, weil halt in der menschlichen Natur ja das Glücksspiel
Gast: ganz tief verwurzelt ist.
Gast: Und wenn es sich einen geordneten Rahmen gibt, dann machen wir es in Hinterhöfen
Gast: und da hießen uns alle und nehmen vor an den Drogen.
Gast: Und umgekehrt, wir waren dann, also diese Invasion Russlands in der Ukraine,
Gast: als das auftrat, wir waren dann die Ersten, die da unter der Nachhaltigkeitsfahne
Gast: aufgetreten sind und Aufmerksamkeit herrscht haben, all die diversen Akteure
Gast: in der Rüstungsindustrie, die dann erklärt haben, na gut, Waffen,
Gast: und eben Rüstungen sind halt die Voraussetzung für Nachhaltigkeit,
Gast: weil ohne das keinen Frieden und ohne Frieden also alles ja Debatten,
Gast: die ihre Berechtigung haben und die man auch irgendwie zu diesem Punkt nachvollziehen kann,
Gast: aber auch da darf ich eine bekannte Stimme aus der Medienlandschaft zitieren, wenn alles,
Gast: nachhaltig ist, dann ist wieder nichts mehr nachhaltig und muss gleich bleiben
Gast: lassen Und genau das unterbindet die Taxonomieverordnung.
Gast: Und man kann es auch daran beobachten, wenn man sich global umsieht.
Gast: Es gibt ja genug auch schon Institutionen, die das auf einer globalen Ebene monitoren.
Gast: Es gibt, ich glaube eine Zahl, die ich da vor kurzem gehört habe,
Gast: 50 Rechtsordnungen der Welt, die jetzt auch an Taxonomien arbeiten oder schon
Gast: gearbeitet haben und verabschiedet haben.
Gast: Eines meiner schönsten Projekte im letzten Jahr war eine Arbeit für die Heinrich-Böll-Stiftung
Gast: Tel Aviv und das Israelische Politikberatungsinstitut, wo es darum ging,
Gast: auch eine Expertise abzugeben zu den Arbeiten eben.
Gast: Das israelische Ministerium, ich glaube für Justiz, die auch mehr oder weniger
Gast: die EU-Taxonomie genommen haben, wenn sie Hebräisch übersetzt haben,
Gast: ein paar Dinge ausgebessert haben, vor allem die Rechtsverweise.
Gast: Und das jetzt auch halt, im Moment natürlich haben es leider die tragischen
Gast: Ereignisse auch verschoben, aber grundsätzlich das jetzt auch schon unmittelbar
Gast: in die nationale Rechtsordnung einfügen mögen. Und da kann man ganz,
Gast: ganz viele andere nennen.
Gast: China gilt sogar als eine Rechtsordnung, die schon viel früher als die Europäische
Gast: Union damit angefangen haben, Taxonomie zu entwickeln.
Gast: Also scheinbar ist es jetzt nicht nur ein europäischer Spleen,
Gast: weil wir keine regulieren, sondern etwas, was aus einer Notwendigkeit erachtet
Gast: wird. wenn man halt ein gewisses Spiel spielen möchte und das Spiel heißt Sarsenia
Gast: by Finance und Sarsenia by Finance war wieder eigentlich auch eines der Fundamente von Paris 2015.
Gast: Also da besteht schon ein globaler Konsens, dass es so vielleicht besser funktioniert,
Gast: als mit all den anderen Versuchen, die halt 25 Jahre zuvor zu nicht viel geführt haben.
Gast: Also deswegen eigentlich glaube ich, dass es eine Notwendigkeit ist und dass
Gast: kein Weg drum herum führt.
Gast: Das war jetzt auch zu Beginn nicht sonderlich sympathisch und bis heute ist
Gast: es eigentlich ein Quell, ewig den Kopf zu brechen, sondern eigentlich von Fachaufsätzen,
Gast: wobei es scheinbar auch kommen Menschen Fachaufsätze dazu, weil es ja wirklich irgendwie so.
Gast: Ein Moloch ist, gerade zu, wenn man irgendwo anfängt zu kratzen,
Gast: kommen dann mehr Fragen auch, weil es mir überhaupt Zeichen hat,
Gast: um ansatzweise zu beantworten, in einem Aufsatz oder sonst wo.
Gast: Und dass noch viele sind im Entstehen und viele sind im Entwickeln und da sind
Gast: auch viele Fehler passiert,
Gast: regulatorisch und auch die Auslegung ist ein Grau, selbst in den EU-Verordnungen
Gast: und trotzdem gibt es in Österreich und Deutschland ganz unterschiedliche Auffassungen,
Gast: kann über Dinge gestritten werden, sind da offensichtlich Versäumnisse drin,
Gast: wo der europäische Gesetzgeber scheinbar nicht mehr weiß, was er da hineinschreibt
Gast: oder was er nicht hineinschreibt.
Gast: Also wirklich Wüst, aber wir dürfen nicht vergessen, wir machen es zum ersten Mal.
Gast: Es gibt jetzt auch keine unmittelbare Vorlage, die schon so weit entwickelt ist wie unsere.
Gast: Und umgekehrt, es gibt auch schon Erfolge, die berichtet werden können,
Gast: Unternehmen, die Vorteile haben.
Gast: Auch eben Ausstrahlwirkungen auf andere Rechtsordnungen, andere Prozesse der
Gast: Entscheidungsfindung, fast schon ein bisschen auch andere Kulturen in Unternehmen,
Gast: die dadurch ausgelöst werden.
Gast: Also vieles von dem, was man sich vorgenommen hat, scheint zu funktionieren
Gast: mit allen Umwegen, den iterativen Schleifern, die eine neue Entwicklung grundsätzlich
Gast: braucht oder auch gerade in der Europäischen Union mit unseren demokratischen
Gast: Prozessen, die wir aber auch sehr hoch halten müssen.
Gast: Also eine gewisse Ineffizienz ist ja auch ein Wert für sich,
Gast: wenn man sich überlegt, wo es denn effizient abläuft, in welchen Teilen dieser Welt.
Gast: Also das sind so die Themen, die ich...
Gast: Hier unbedingt sagen möchte. Und im Kern geht es halt um eine Transformations-Story,
Gast: weil ein häufiges Missverständnis ist, was dann immer auch aus Kritik ausgeregt
Gast: wird, dass man denkt, das ist ein vollumfassendes Klassifikationssystem für
Gast: alle Wirtschaftstätigkeiten.
Gast: Nein, das ist eine Auswahl, wo gewisse Aktivitäten identifiziert wurden.
Gast: Zu Beginn mit Emissionen beginnen und jetzt langsam ausgeweitet,
Gast: die ein besonderes Augenmerk erhalten sollen, weil die im Fokus stehen für unsere
Gast: Transformation in der Europäischen Union oder eigentlich global und wo Kapital
Gast: hinfließen soll, um die Transformation zu unterstützen.
Gast: Jemand, der nicht drinsteht, muss nicht jetzt irgendwie was Böses tun.
Gast: Im Gegenteil, nur der hat vielleicht das Pech, halt nicht zu den größten Emittenten,
Gast: gehören, um deswegen einfach nicht so als zwinglicher Transformationsfall gesehen zu werden.
Gast: Also, wenn man so wie einen Scheinwerfer sieht, der halt auf gewisse Dinge hinleuchtet,
Gast: deswegen zum Beispiel Immobilien oder Verkehr oder Energieerzeugung,
Gast: wo das offensichtlich ist,
Gast: der IT-Bereich ist halt ausgespart, wobei wir wissen, ohne IT gibt es keinen
Gast: Windpark, der sich dreht oder kein E-Auto, zu, das fährt.
Gast: Nur kann man dort weniger gewinnen, weil auch im IT-Bereich der Energieverbrauch
Gast: eigentlich schon woanders ansetzt.
Gast: Dieser andere Ansatzpunkt ist dann entsprechend abgedeckt in der Taxonomie-Verordnung.
Gast: Natürlich kann man das auch wieder weiter diskutieren, ob es dann nicht doch
Gast: unfair ist, dass die, die Transmissionspotenzial haben, da jetzt von vergünstigten
Gast: Finanzierungskonditionen profitieren sollen und andere, die etwas anderes machen,
Gast: halt diesen Zugang nicht haben, weil die nicht drin sind.
Gast: Der Sozialsektor, der Bildungssektor wird nicht einfach einfach nicht abgedeckt.
Gast: Die soziale Taxonomie, glaube ich, werden wir so schnell nicht erleben,
Gast: ist meine persönliche Einschätzung, weil da wieder ganz andere Fragen auftauchen,
Gast: die halt nicht so leicht zu klären sind, wie ökologische, vielleicht auch empirische
Gast: Daten und naturwissenschaftliche Modelle basierende Entscheidungen.
Gast: Aber, wenn man wieder überlegt, wo der Ausgangspunkt war, wir müssen halt schnell
Gast: die großen Hebel identifizieren und dann Geld in die Richtung geben,
Gast: damit darauf was passiert, als Anreiz, aber auch wirklich einfach als Enabler
Gast: dieser Transformation,
Gast: dann ist das schlüssig umgesetzt und es scheint schon in einigen Bereichen wie
Gast: der Real Estate zum Beispiel, eigentlich gut zu funktionieren.
Gast: Und ich kenne auch viele Fälle, auch ähnlich wie du es gesagt hast,
Gast: von Menschenakteuren, auch aus dem Finance-Bereich, der mir sehr nahe ist,
Gast: die sagen zu Beginn, große Kritiker.
Gast: Also da wird immer so ein Beispiel gebracht der diversen Wirtschaftstätigkeiten
Gast: im Bereich Immobilien, wo dann für einen Neubau definiert ist,
Gast: wie viel Wasser aus dem Wasserhahn kommen darf oder aus dem Urinal oder sonst etwas.
Gast: Wenn man dann eine Immobilie hat, was ich Hunderte, Tausende und dann überall
Gast: die Wasserhände sinnbildlich aufdrehen muss und messen muss,
Gast: dann greift man sich auf den Kopf.
Gast: Das sind aber natürlich diese Umstellungseffekte. Wenn man es mal hat, dann ist es so,
Gast: Dann ist es natürlich ein Steuerungstool und ein Planungstool,
Gast: weil wenn ich ein neues Haus hinstelle, dann habe ich gewisse Parameter und
Gast: ich habe ein definiertes Verständnis, was ein nachhaltiges Gebäude ist.
Gast: Da brauche ich dann nicht fünf Meinungen austarieren oder mit vier Beratern
Gast: reden, die mir alle was anderes erzählen, sondern da gibt es eine Grundlage
Gast: und die gebe ich dann weiter an meinen Planer und der hat mir das so abzuliefern.
Gast: Und ich habe ganz, ganz viel an Komplexität rausgenommen und ich habe eine gewisse
Gast: Sicherheit, auch was die zukünftige Entwicklung des Themas betrifft,
Gast: die ich in der Vergangenheit nicht hatte.
Gast: Da haben schon manche auch im O-Ton erzählt, dass sie ursprünglich Kritiker
Gast: waren und nach zwei, drei Jahren eigentlich diese Chance erkannt haben und dann
Gast: fast schon wieder zu Fans mutiert sind.
Roman: Die Taxonomieverordnung als Planungstool der Transformation,
Roman: das habe ich mir gerade gedacht. Das finde ich einen lustigen Gedanken.
Roman: Aber ich möchte auf etwas noch rezipieren bzw. dich nachfragen,
Roman: weil du gesagt hast, schnell die großen Hebel finden.
Roman: Das finde ich gut. Und die großen Hebel sind sozusagen einerseits natürlich, wo greife ich hin?
Roman: Aber um die überhaupt zu bewegen, die Hebel, braucht man ja auch Personen und
Roman: Menschen in der Wirtschaft, die sozusagen an den Positionen sitzen,
Roman: wo man auch was entscheiden kann für Unternehmen.
Roman: Bleiben wir mal bei den Unternehmen. Und da würde mich auch ein bisschen deine
Roman: Einschätzung interessieren.
Roman: Also ganz plump gesagt, von meiner Seite hat sozusagen die SAS dazu geführt,
Roman: dass das Thema plötzlich auch in den Geschäftsführungs- und CEO-Ebenen stärker angekommen ist,
Roman: dass sich plötzlich in vielen Unternehmen auch die Finanzabteilungen damit auseinandersetzen mussten.
Roman: Natürlich auch die Taxonomie-Verordnung, weil da geht es wiederum sozusagen
Roman: um diese finanzielle Dimension.
Roman: Mich würde so ein bisschen dein Fachblick auf diese Entwicklungen der letzten Jahre interessieren.
Roman: Teilst du das oder sagst du, das sind eigentlich nur ein paar Leuchttürme und
Roman: der Großteil ist noch immer viel zu langsam unterwegs?
Roman: Wie siehst du das mit deinem sozusagen wirtschaftlichen Blick,
Roman: der wahrscheinlich ein bisschen fundierter ist auf das, was da vorgedient wird,
Roman: unternehmen wir als meinen sozusagen technisch oberflächlicher vielleicht.
Gast: Ich würde sagen, das hast du aus meiner Sicht perfekt getroffen auf den Punkt.
Roman: Vielen Dank.
Gast: Die Macht der BWL ist stark in dir. Aber ich kann dem nur zustimmen, es ist ein Teil,
Gast: dieser Story, die wir jetzt gerade erleben im Sinne der Regulatorik und warum
Gast: es auch so wirksam ist und das ist auch in Wirklichkeit eine der ganz großen,
Gast: Grundlagen dieser Idee, die wir halt heute doppelte Wesentlichkeit nennen.
Gast: Wobei, auch hier möchte ich nur kurz für den Kontext ausholen. Ich meine.
Gast: Haben wir das irgendwo spätestens schon in den 95ern in Rio eigentlich klar,
Gast: dass das Thema Nachhaltigkeit ein wirtschaftliches Thema ist und in Unternehmen
Gast: hineingehört und Teil des Business-Cases ist, du hast Al Kington erwähnt mit der Triple Bottom Line,
Gast: auch dort eigentlich stand ja.
Gast: Das ist grundsätzlich alles schon drinnen und das ist auch in der Wissenszeit auch offensichtlich.
Gast: Mein erster dezidierter Aufsatz zur nicht-finanziellen Berichterstattung im
Gast: Sinne der Vorgängernorm, der Nadiweg in Österreich oder halt die NFID,
Gast: wie es auf EU-Ebene heißt, das war Anfang 2017,
Gast: also gerade als wir es in Österreich umgesetzt haben und der hat den Titel getragen,
Gast: Nachhaltigkeit rückt in die Verantwortung von Vorstand und Aufsichtsrat.
Gast: Weil es eigentlich schon damals drinnen stand, im Gesellschaftsrecht im Prinzip,
Gast: dass eigentlich der Forscher und der Aufsichtsrat das zu tun haben,
Gast: auch für die Richtigkeit zu haften haben.
Gast: Das ist eigentlich Teil deren Businesses ist.
Gast: Und wenn man das eigentlich ernst nimmt, war das ja schon am Anfang an etwas,
Gast: was da wirklich ganz oben in der Governance und im Maschinenraum und im Herzen
Gast: des Unternehmens angesiedelt war.
Gast: Trotzdem, wenn die Regeln waren, halt sehr vage. Es gab kein Umfeld dazu.
Gast: Das Sustainable Finance war gerade irgendwie eine Idee aus Paris,
Gast: aber da gab es noch wenig rundherum. und man hat es halt mitnehmen können,
Gast: aus den Erfahrungen der ersten Jahre, dass eigentlich das Ganze ein bisschen
Gast: als Obskurität erachtet wurde.
Gast: Es ist eher in kommunikativen Bereichen angesiedelt worden.
Gast: Ich sage jetzt mal ein bisschen generell, oftmals eher mehr als Marketingmaterial,
Gast: denn jetzt wirklich als etwas, was tief ins Unternehmen hinein verwoben wurde.
Gast: Es hat auch viele gar nicht interessiert. Ich kann auch Stakeholder,
Gast: die wahrscheinlich bis zuletzt nicht gewusst haben, dass es dann teilweise 200-seitige
Gast: nicht-finanzielle Berichte oder Nachhaltigkeitsberichte gibt von den Unternehmen,
Gast: mit denen sie zu tun haben, wo sie investiert waren.
Gast: Also da gibt es die wildesten Geschichten, die ich teilweise gar nicht mal erzählen
Gast: darf aus verschiedensten Gründen.
Gast: Es hat einfach diese Relevanz nicht bekommen, weil es auch einfach keinen Nachdruck
Gast: gab von den Gesetzen, die zu viel zugelassen haben, aber auch,
Gast: dass es von irgendjemandem eingefordert wurde.
Gast: Und das hat sich dann langsam geändert und da war schon natürlich vor CSAT ESS
Gast: mal die Regulatur der Finanzmärkte ein Thema, Sustainable Finance,
Gast: Disclosure Regulation,
Gast: dass der Finanzsektor als erster da eigentlich ganz viel Druck bekommen hat
Gast: und das ist ja vielleicht auch hier einer der Gründe, warum es auch zu Paris
Gast: kam, was wieder aus Sustainable Finance zu Beginn bestand.
Gast: Einerseits die Erkenntnis, die Wirtschaft und Finanzstimme sind ein großer Hebel, um...
Gast: Eine Transformation zu erzielen. Aber die zweite Story ist, also wenn wir nicht Nachhaltigkeit.
Gast: Emissionen, Klimawandel, Biodiversität in die Kapitalmärkte hineinbekommen,
Gast: dann werden wir irgendwann einen Börsencrash erleben, wo die großen Ereignisse des 20.
Gast: Jahrhunderts ein Kindergeburtstag dagegen waren.
Gast: Weil wenn mal, keine Ahnung was, Paris in Flammen steht oder New York unter
Gast: Wasser ist, dann werden halt ganz schnell Dinge passieren, die einfach gewisse
Gast: Teile unserer Wirtschaft vor uns ausbringen.
Gast: Und dann einfach fossile Energien als Treibstoff verboten werden.
Gast: Und dann haben wir auch ganze Wirtschaftszweige, die einfach vor dem Haus stehen.
Gast: Und dann haben wir Kapitalgeber, die Milliardeninvestments abschreiben müssen.
Gast: Und dann werden wir uns irgendwann von unserem Finanzsektor verabschieden müssen.
Gast: Und wenn wir uns irgendwann vom Finanzsektor verabschieden müssen,
Gast: dann haben wir auch als Gesellschaft große Probleme.
Gast: Dann holen wir die Keulen raus und die knüppeln und sind dann ein paar tausend Jahre wieder zurück.
Gast: Das ist sehr vereinfacht gesprochen, aber es gibt natürlich wirklich Modelle,
Gast: die das auch quantifizieren, wissenschaftlich auch seitens der Aufsicht und
Gast: jetzt schon aufzeigen, dass es für Kapitalmärkte ein existenzielles Thema,
Gast: aber auch für unsere Gesellschaft ein existenzielles Thema.
Gast: Weil das eine unglaubliche ökonomische Relevanz hat, diese Themen.
Gast: Und das hat auch mal einen Druck aufgebaut und die CSED und die ISS auch und
Gast: die Die Taxonomie ganz besonders,
Gast: das ist auch der Link zu unserer Diskussion vor, es gibt akademische Studien,
Gast: die auch aufzeigen, dass eigentlich die Taxonomie-Verordnung dann erstmals wirklich
Gast: der konkrete Auslöser war,
Gast: wo sich die Controlling-Abteilungen und die Finanzabteilungen mit dieser ganzen
Gast: Regulatur befassen mussten, eben weil ja auch die Taxonomie,
Gast: die Verknüpfung fordert von Umsatz und Nachhaltigkeitsaktivitäten und von Investitionen.
Gast: Und auch heute ist es so, dass in vielen Unternehmen eigentlich die Controlling-Abteilung
Gast: den Tax-Null-Bericht im Kern erstellt und nicht Nachhaltigkeitsmanagement oder
Gast: Investor Relations oder sonst etwas. Und die ESS-Abteilung,
Gast: treiben das weiter voran und gerade die doppelte Wesentlichkeit führt dazu.
Gast: Oder ein anderer Grundsatz, der massiv in den Fokus gerückt ist,
Gast: wo auch sehr viel an Arbeit gerade passiert.
Gast: Konnektivität, dass ich quasi abgleichen muss, was im Nachhaltigkeitsbericht
Gast: steht und Finanzbericht steht, weil das Ganze untereinander verbunden ist und
Gast: das war eh schon immer so und das haben wir auch schon vor 20 Jahren gewusst,
Gast: aber jetzt ist es halt wirklich am Serviertablett,
Gast: präsentiert und muss vom Wirtschaftsprüfer geprüft werden und deswegen gibt
Gast: es endgültig kein Aus mehr.
Gast: Was ist denn, wenn ich irgendwie in meinem Nachhaltigkeitsbericht ich eine schöne
Gast: Strategie beschreibe, dass ich jetzt meine Produktion dekarbonisiere und auf
Gast: neue Technologien setze, um,
Gast: klimaneutral zu produzieren, um es erstmal ganz, ganz plump zu formulieren,
Gast: dann ist das natürlich eine schöne Story, wo ich einen schönen Pfad zu irgendeiner.
Gast: Emissionsreduktion darstellen kann, das würde mich freuen, ja,
Gast: aber das hat ja ganz ökonomische Konsequenzen, was mache ich denn mit meinen
Gast: Maschinen, die noch eine Laufzeit von 20 Jahren haben, aber ziemlich viel emittieren?
Gast: Wahrscheinlich, weil sie hergehen müssen, ja, das ist der Werthaltigkeit in
Gast: der Sprache des Accountants, einen Impairment-Test.
Gast: Was ist überhaupt noch für einen ökonomischen Wert dann? Vielleicht irgendwelche
Gast: Vorräte, die ich dann produziert habe und die so nicht mehr verkaufen werden
Gast: können oder nur mit einem Abschlag. Muss ich auch hier vielleicht etwas bewerten.
Gast: Welche Hardcore-Finanziellen Risiken, die einerseits natürlich auch im ISS-Bericht
Gast: dargestellt gehören, doppelte Wesentlichkeit, aber vor allem auch im Jahresabschluss,
Gast: im Konzernabschluss, nach den
Gast: Regeln UGB und IFS, auch dort vom Wirtschaftsbüro geprüft werden müssen,
Gast: auch dort enforced werden müssen für die börsennotierten Unternehmen.
Gast: Und die auch noch viel mehr, noch deutlicher als der Nachhaltigkeitsbericht
Gast: auch ins Sanktionsregime fallen von Börsen oder letztlich auch des Bilanzstrafrechtes.
Gast: Und da hört sich dann der Spaß endgültig auf, wenn ich da wirklich quasi eben
Gast: im Herzen der Finanzberichterstattung drinnen bin und auf denselben Niveaus der Genauigkeit,
Gast: der Belastbarkeit, der Dokumentierbarkeit agieren muss.
Gast: Nur weil ich da irgendwie so eine schöne Strategie habe, die sich so schön in
Gast: der Pressemitteilung liest und wo dann der Vorstand glitzernde Augen bekam,
Gast: dass irgendwo einer sich ein Zeitungsinterview gab, um die Dekarbonisierung-Story
Gast: zu erzählen, wie schön das doch ist.
Gast: Aber das schlägt schon massiv in allen Unternehmensbereichen,
Gast: vor allem wieder dort im Finanzbereich durch.
Gast: Also dort, wo man halt immer gesagt hat, dort wird es ganz ernst. Ernst.
Gast: Eigentlich wäre jetzt aber auch das vermeintlich so nette ökologische und soziale gleich Ernst.
Gast: Wir haben immer die Idee der Berichterstattung auf Augenhöhe und eigentlich
Gast: kommen wir da wieder zur Triple Bottom Line, zu Zusammenhänge und,
Gast: was ich so schön finde, halt zur Balance.
Gast: Ich muss halt irgendwie austarieren, Zusammenhänge erkennen und dann doch natürlich
Gast: immer wieder unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Ich denke,
Gast: auf jeden Fall gerade der Schuh.
Gast: Mehr drückt, aber die Dinge hängen unteilbar zusammen. Die Berichterstattung
Gast: macht das sichtbar und sobald ich es natürlich nach außen tragen muss,
Gast: muss ich mir mal vorher selber darüber klar werden und halt darüber steuern, ja.
Gast: Weil Unternehmenskurse davon abhängen. Ich meine, Sustainability
Gast: Bonds, das ist irgendwie mehr ein Thema, dass ich dann zum Beispiel auch mich
Gast: sehr gut finanzieren kann über halt zum Beispiel das Verspeichern mit den Mitteln,
Gast: die ich einnehme über eine Finanzierung, halt dann eine gewisse Dekarbonisierung durchzuführen, ja.
Gast: Und dann habe ich einen Vorteil. Aber oftmals haben sie sich wieder Konditionen,
Gast: dass wenn ich gewisse Ziele nicht erreiche, es halt teurer wird.
Gast: Und dann können die Ziele, die ich setze und die ich dann nicht erreiche,
Gast: auf einmal auch wirklich mit 100.000 und Millionen von Euro quantifiziert werden.
Gast: Dann komme ich auch wieder irgendwo ins Kapitalrecht, Strafrecht ganz wieder
Gast: hinein, Aktionärsschutz, wenn ich das nicht sauber ermittle,
Gast: berechne und auch erreiche, was ich so irgendwie an CO2-Einsparungen formuliere.
Gast: Auch Banken fangen danach an, geben ein Rating immer stärker und krippen ihre
Gast: Finanzierungskonditionen an den klassischen Hausbankkredit.
Gast: Dann ist das eben nicht nur ein Thema für börsennotierte Unternehmen,
Gast: sondern auch für privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen.
Roman: Und für Klein- und Mittelbetriebe, die jetzt sehr oft schon sich fragen,
Roman: was hat das alles mit mir zu tun, aber dann doch manchmal es auch schon bemerken,
Roman: es hat auch was mit Ihnen zu tun. Ja, richtig.
Gast: Wenn schon der Betreuer bei der Reihweisenbank dann irgendwann anfängt,
Gast: nachzufragen, das machen ja teilweise schon, und dann irgendwann auch schon
Gast: beim Finanzierungsgespräch, das irgendwo verflechten wird mit den Konditionen,
Gast: spätestens dann ist halt Feuer am Dach.
Gast: Aber Strukturen aufzubauen und Bewusstsein aufzubauen oder etwas zu entwickeln,
Gast: das geht halt nicht von heute auf morgen.
Gast: Und ich kann da jetzt nicht zu einem KMU-Berater gehen, dem ich die Wirtschaftskammer
Gast: empfiehle, der das mal schnell macht für mich. Das ist viel, viel tiefgreifender.
Gast: Ich bin dann immer natürlich jetzt mit der Gefahr konfrontiert,
Gast: wenn ich irgendwas mache, kommt irgendwas aus, was natürlich vom Ergebnis her
Gast: gut oder schlecht sein kann, aber wo ich auch eine juristische Relevanz dahinter
Gast: habe, kann ich irgendwie meine Bilanz schätzen und abgeben in einer Nachtschicht.
Gast: Ich kann es schon machen, aber ich weiß nicht, ob ich das hier führen kann.
Gast: Und genau das wird auch mit CO2-Bilanz, mit Statements über Strategien,
Gast: über das ganze Spektrum von ESG passieren, oder eigentlich passiert es schon in Wirklichkeit.
Gast: Und das ist eigentlich diese Ernsthaftigkeit und deswegen gerade in den Finanzbereich
Gast: hinein, wegen des ökonomischen Relevanz und wegen, ich sage mal,
Gast: dieses hohen Nachtwuchs, der vor allem immer die obersten Unternehmensorgane,
Gast: Geschäftsführer, Vorstände, Aufsichtsräte betrifft, die sind das,
Gast: die vom Richter stehen, nicht der,
Gast: Praktikant oder die Praktikantin von der BOKU, die man ins Stile Kämmerchen
Gast: gibt, um da irgendeinen Bericht sich zusammenzulustern.
Roman: Die Zahlen zusammenzusuchen.
Gast: So etwas vielleicht früher, vielleicht war es eh in Ordnung oder für einige
Gast: Zeit auch irgendwie vielleicht etwas zu tun, als es noch sehr wenig da war und
Gast: auch vielleicht im Interesse.
Gast: Aber das hat sich halt in sehr kurzer Zeit sehr stark verändert und diese Wahrnehmung
Gast: ist halt noch nicht überall in derselben Intensität da, weil wir uns da sehr
Gast: schwer tun, solche Änderungen zu akzeptieren, wenn es eh
Gast: immer wurscht war und ist einmal nicht mehr. Da tun sich halt manche schwer
Gast: damit. Und da ist ein Kommunikationsbedarf natürlich gefordert.
Roman: Um sozusagen abzurunden, vielleicht auch noch mit der letzten Frage ein bisschen,
Roman: wo siehst du sozusagen jetzt dann die größten Arbeitsbereiche für dich oder
Roman: auch, bleiben wir mal bei dir oder bei deinem sozusagen Fachgebiet,
Roman: was steht da an, was gilt es zu, sei es jetzt beforschen oder auch mit den Unternehmern
Roman: gemeinsam umzusetzen in den nächsten Jahren,
Roman: die wir da sozusagen jetzt erleben.
Roman: Am Beginn vielleicht auch könnte man auch ein bisschen sagen von dieser sozusagen
Roman: stärkeren Transformationsbewegung, die halt angetrieben wird durch die Regulierung.
Roman: Weil ich würde jetzt nicht sagen, dass wir irgendwo mittendrin stecken,
Roman: also vielleicht in unseren Köpfen, wo wir das schon länger machen oder uns damit beschäftigen.
Roman: Aber für die meisten Unternehmen ist es doch jetzt der Anfang eigentlich der
Roman: ersten Schritte, die sie gehen. Was siehst du da die Schwerpunkte der nächsten Jahre?
Gast: Also ich bin ein kleiner Buchhalter an einer großen Uni, die aber TU heißt,
Gast: also das Nebenfach von Nebenfach sozusagen.
Gast: Also meine Hebel sind beschenkt, hätte ich studiert Ressourcenökonomie,
Gast: vielleicht wirklich was Technisches, könnte ich Maschinen bauen,
Gast: die da einen Impact machen oder ich könnte Modelle entwickeln oder konkrete
Gast: Empfehlungen abgeben, was da jetzt unter Flächenverbrauchsgesichtspunkten eine
Gast: gewährte Strategie ist, habe ich alles nicht gemacht. Das bin ich mir auch bewusst.
Gast: Aber was ist der eigene Hebel? Naja, ich denke, wir brauchen ein neues Profil
Gast: von Arbeitskräften, wenn ich mir diesen Begriff verwenden darf.
Gast: Mensch, die wieder eigentlich Wissen aus der BWL und eigentlich Wissen aus der
Gast: Finanzberichterstattung nehmen.
Gast: Methoden. Weil das ist ja alles übertragen in die Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Gast: Wie ich mit Restatements umgehe. Wie ich sauber dokumentiere,
Gast: dass ein Wirtschaftsberuf das testieren kann.
Gast: Wie ich das Ganze auch prüfe als Berufer. Also,
Gast: Die Regeln sind neu und das Profil gab es nicht. Oder vielleicht gibt es in
Gast: Österreich 10, 15 Leute, die das genau erfüllen und die auch schon komplett untergehen in Arbeit.
Gast: Aber wir brauchen eine ganz große, breite Masse für tausende österreichische
Gast: Unternehmen, die da jetzt irgendwie befähigt sein müssen, durch eigene Weiterentwicklung
Gast: oder halt durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, junge Talente am Arbeitsmarkt das Ganze zu tun.
Gast: Also Wissen für die Notwendigkeit zu schaffen und halt für das How-to-do,
Gast: für die wichtigsten Regeln und vor allem auch, dass man dasselbe in der Lage
Gast: ist, in dem Feld zu arbeiten, weil jeder Kurs vom teuren Management-Seminar
Gast: bis zur Uni-Grundlagenveranstaltung kann immer nur ein Türöffner sein.
Gast: Also in der Lehre ist natürlich für einen Unimensch, der vor allem nach Publish
Gast: or Parry bewertet wird, immer sehr gefährlich.
Gast: Also man ist selber eine bedrohte Spezies unter Biodiversitätsgesichtspunkten.
Gast: Aber so unter einer Impact-Brille betrachtet, denke ich, ist das ein ganz wichtiger
Gast: Hebel, junge Menschen auf das Thema hinzuführen, Interesse zu wecken und einfach
Gast: die Tür zu öffnen, um dann in dem Feld tätig sein zu können.
Gast: Wenn ich so auf die letzten zwei, drei Jahre zurückblicke, an der TU,
Gast: aber auch an anderen Lehraufträgen, die ich wahrnehme, hat das sehr schön funktioniert.
Gast: Es ist eine Freude zu sehen, wie auch junge Menschen das aufgreifen und da wirklich
Gast: für ein Praktikum, für einen ersten Job sich entscheiden, dorthin zu gehen und
Gast: auch ganz tolle Erfolge erzielen, aber auch selber Zufriedenheit mitnehmen können.
Gast: Das, glaube ich, ist ein Hebel, der mir sehr wichtig ist.
Gast: Es ist natürlich auch ein, ich nenne es immer auch einen Knochenjob,
Gast: aber einer der höchsten Knochenjobs.
Roman: Den man haben kann.
Gast: Also das passt auch sehr gut zu den Dingen, die mir wichtig Und dann natürlich
Gast: gibt es halt die Forschung.
Gast: Auch Forschung könnte man natürlich sehr viel sagen, wo da die Probleme sind.
Gast: Aber so von meinem Background,
Gast: ich bin ja eigentlich eben halber Jurist, ich habe mein Doktorat genannt,
Gast: Wirtschaft und Recht, also diese Verknüpfung, das ist natürlich nichts,
Gast: was mir die Harvard-Karriere eröffnen wird, weil natürlich außerhalb von Österreich
Gast: interessiert sich keiner für österreichische Rechtsumsetzungen von EU-Richtlinien und so.
Gast: Aber es ist für mich trotzdem etwas sehr Wichtiges, was ich auch sehr gerne
Gast: mache, und vor allem, was ein Betätigungsfeld ohne Ende eröffnet,
Gast: einfach wirklich sich mit diesen Rechtsrahmen zu befassen,
Gast: auszulegen, aufzubereiten, auch kritisch zu kommentieren, was da für ein Unsinn
Gast: kommt aus Brüssel, wie man damit gescheit umgeht, wie ich jetzt damit umgehe,
Gast: dass wir noch keine Rechtsumsetzung in Österreich haben, solche Fragen einfach
Gast: aufzuzeigen und Vorschläge aufzuzeigen, oder zumindest mal auch Probleme,
Gast: aufzuzeigen, um wieder eigentlich zu ermächtigen,
Gast: damit umzugehen und einen Zugang zu finden, der machbar ist und der Unternehmen
Gast: voranbringt. Die Sache dient, aber letztlich auch den Unternehmen dient damit.
Gast: Also diese beiden Perspektiven, auf die wir wieder hinkommen.
Roman: Ja, also das Erste ist eher auch etwas, was mich so bewegt immer sehr stark,
Roman: dieses neue Profil von Arbeitskräften, das finde ich einen ganz spannenden Gedanken.
Roman: Und ich glaube, das Zweite braucht es einfach, weil, wie du gesagt hast,
Roman: dass das ist so viel noch vage in der Umsetzung, dann was bedeutet das alles konkret?
Roman: Und ich glaube, diese Kommentare, diese Fachkommentare oder dieses auch,
Roman: ich meine, du trägst auch viel vor, also man kann dich auch immer wieder erleben
Roman: bei Veranstaltungen, auch wenn man nicht studiert.
Roman: Also das ist einfach, glaube ich, unglaublich wichtig, dieses Wissen voranzutragen und zu stärken.
Roman: Ja, ich danke dir vielmals für dieses umfangreiche Gespräch.
Roman: Wir sind jetzt, merke ich doch, doch vom Biodiversitätsthema gleich wieder schnell
Roman: wieder abgerückt und haben uns sehr stark diesen, sage ich mal,
Roman: Umsetzung der Regularien und dieser Thematik gewidmet.
Roman: Aber ich sage das auch persönlich, es klingt vielleicht blöd,
Roman: aber es ist, finde ich, ein spannendes Thema, weil eben gerade so viel passiert
Roman: und so viel sich verändert, auch organisatorisch in den Unternehmen.
Roman: Und ich finde das super auch, also was du machst und was ihr auch gemacht habt,
Roman: Arztduta, WWF gemeinsam, also die Hörerinnen einfach mal anschauen und anhören.
Roman: Viele Links gibt es in den Shownotes zu Publikationen, zum Josef.
Roman: Ja, und ich freue mich, wenn wir uns mal persönlich auch wieder treffen,
Roman: weil aufgenommen haben wir jetzt on.
Gast: Herr Dieter Bauer, da ist ganz meinerseits vielleicht auch noch zwei Ergänzungen.
Gast: Es ist ja wirklich enorm, was jetzt passiert und natürlich auch sehr stark im
Gast: Bereich Accounting, aber auch drüber in Ausland passiert. Und da wird man auch
Gast: als Buchhalter richtig euphorisch, ja nicht nur ich.
Roman: Sondern die ganze Community international.
Gast: Und dann übertreffen wir uns, zu sagen, das ist die größte Sache seit dann und dann ist.
Gast: Und mein persönlicher Favorite ist ja irgendwie das größte Ereignis seit 1494.
Gast: Da kann man sich in die Runde blicken und fragen, was war 1494?
Gast: Wer war schon dabei 1494?
Gast: Da zeigt uns zum Glück keiner auf. Aber wir kommen dann drauf,
Gast: die Entdeckung von Amerika Kassis nicht, die war ein bisschen früher,
Gast: aber fast genauso wichtig, die Erfindung der doppelten Buchhaltung.
Gast: Und ich finde, je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr verstehe ich das und
Gast: sehe es eigentlich auch so, dass es wirklich so auf ähnlich einzuordnen ist,
Gast: was da jetzt gerade passiert.
Gast: Und das passiert nicht nur in der EU, sondern es passiert ja auch international,
Gast: in Amerika, auf Ebene der IFS, die ihre eigenen Standards haben,
Gast: auch China, ich meine, die kopieren das eigentlich fast schon mit der doppelten Wesentlichkeit.
Gast: Also das ist wirklich etwas Massives, was wir halt halt mittendrin in der Veränderung
Gast: einfach nicht zu voll erkennen, weil es alles turbulent und stürmisch und unbefriedigend
Gast: und eh schwierige Zeiten in Summe.
Gast: Aber dann im Rückblick, vielleicht werden wir da wirklich sehen,
Gast: wie groß und vielleicht auch oder hoffentlich auch wie großartig das ist,
Gast: was da jetzt gerade passiert.
Gast: Und es geht darum, das jetzt einfach auch zu den Menschen zu bringen,
Gast: für die es ja Chancen eröffnen soll. Also sehen wir das einfach als eine Chance.
Gast: Ich glaube, das ist hier mein Schlussstatement. Neben natürlich ein herzliches
Gast: Dankeschön für die Gelegenheit unseres Gesprächs, was ich sehr genossen habe.
Gast: Und was auch hoffentlich wieder vielleicht einigen Menschen helfen kann auf
Gast: dieser Reise, die sowieso alternativenlos ist, aber die vor allem uns alle weiterbringen soll.
Roman: Danke, Josef.
Gast: Danke.
Roman: Das war wieder eine Folge der Tonspur N. Mit dem Podcast zu nachhaltigen Wirtschaften
Roman: haben Anne-Marie Harrandt und ich im Jahr 2015 begonnen und seitdem über 100
Roman: Folgen zum Thema veröffentlicht.
Roman: Ihr findet alle bisherigen Folgen zum Nachhören auf unserer Webseite www.tonspur-n.eu.
Roman: Abonnieren könnt ihr den Podcast zum Beispiel mit Apple Podcasts,
Roman: anhören zum Beispiel mit Spotify.
Roman: Feedback, Fragen oder Vorschläge schreibt doch bitte per E-Mail an podcast.tonspur-n.eu.
Roman: Diese Folge und alle weiteren der Season 12 entsteht als Kooperation der Tonspur
Roman: N mit dem Magazin BusinessArt.
Roman: Mein Name ist Roman Mesicek, ich bin Partner der Unternehmensberatung 36 Degrees
Roman: Sustainable Business und Gründer der Sustainability Skills Academy,
Roman: mit der fachlich einschlägige Weiterbildung angeboten wird.
Roman: Ich lehre seit vielen Jahren an mehreren Hochschulen Corporate Social Responsibility,
Roman: also CSR, und Stakeholder Engagement.
Roman: Bis zum nächsten Mal, eine gute Zeit und alles Gute!