Hinnerk: Herzlich willkommen bei der Tonspur N, dem Podcast zur nachhaltiger Entwicklung
Hinnerk: gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmern und sozialem Unternehmertum.
Hinnerk: Mein Name ist Roman Mesicek und auch die 13. Season des Podcasts widmet sich
Hinnerk: dem Thema unternehmerische Praxis rund um Umwelt- und Nachhaltigkeitsmöglichkeiten.
Hinnerk: Die vier Folgen dieser Serie entstehen als Kooperation des Magazins Business Art mit der Tonspur N.
Roman: In der Ausgabe 4 2024 der Zeitschrift wurden die nachhaltigen GestalterInnen
Roman: präsentiert und vier davon habe ich auch im Podcast zu Gast.
Roman: In dieser Ausgabe spreche ich mit Hinnerk Hansen, einer der Gründer des Impact
Roman: Hub Vienna und derzeit auch einer der Geschäftsführer. Hallo Hinnerk.
Hinnerk: Hallo Roman.
Roman: Derzeit habe ich nur gesagt, jetzt derzeit Geschäftsführer, weil du ja unterschiedliche
Roman: Rollen hattest in den letzten Jahrzehnten sozusagen.
Roman: Darum sozusagen nicht als Einschränkung zu verstehen, bitte.
Roman: Der Impact Hub war schon einmal Thema bei uns in Folge 11 vor langer Zeit, 2016.
Roman: Für alle, die das jetzt nachhören wollen, können das vielleicht als Einstieg machen.
Roman: Seitdem hat sich ganz viel getan. Hinek, erzähl einmal ein bisschen so die Geschichte
Roman: der letzten zehn Jahre des Impact Hub Wien und Global und deine Rolle darin.
Hinnerk: Ja, sehr gerne. Und spannend, da auch nochmal in die 2016er-Folge mit Matthias
Hinnerk: reinhören zu können. Werde ich im Anschluss dann machen.
Hinnerk: Ja, die zehn Jahre sind eigentlich so fast schon 15 Jahre.
Hinnerk: Damals haben wir sozusagen den Entschluss gefasst und auch das Unternehmen gegründet,
Hinnerk: einen Raum zu schaffen, wo eben Akteurinnen etwas an der gesellschaftlichen,
Hinnerk: an der nachhaltigen Entwicklung liegt.
Hinnerk: Unterstützung, Arbeitsplätze und vor allen Dingen auch eine Community vorfinden.
Hinnerk: Zu dritt haben wir das damals aus dem Studium heraus gegründet,
Hinnerk: zunächst in der Lindengasse im siebten Bezirk in Wien, sozusagen einen Raum
Hinnerk: renoviert und diesen Ort geschaffen.
Hinnerk: Das Wichtige war, dass sozusagen die Inspiration kam einerseits sozusagen auch
Hinnerk: aus den eigenen Bedarfen, dass wir gemerkt haben, wenn ich was verändern will,
Hinnerk: gibt es nicht so die eine Adresse, wo ich naturgemäß hingehe.
Hinnerk: Und das Zweite eben, dass wir gesehen haben, dass das schon in so ein paar anderen
Hinnerk: Städten, in London, in Amsterdam, in Sao Paulo zum Beispiel,
Hinnerk: sich etabliert hat und wir einfach auch in dem Kontext viel lernen und mitnehmen konnten.
Hinnerk: So haben wir damals eben den Impact Hub hier eröffnet und genau,
Hinnerk: weil du es gesagt hast, derzeit oder wieder meine Rolle damals eben das Ganze
Hinnerk: mit aufzubauen im Team und dann relativ rasch haben wir sozusagen in Wien auch
Hinnerk: sozusagen Verantwortung übernommen,
Hinnerk: um dieses globale Netzwerk sozusagen in der nächsten Phase des Wachstums zu
Hinnerk: begleiten Und dann durfte ich das knapp sieben Jahre eigentlich sozusagen von
Hinnerk: gut zehn auf dann bald hundert Standorte weltweit ausbauen,
Hinnerk: während sich auch der Impact Hub
Hinnerk: hier in Wien eigentlich so erweitert und vergrößert und entwickelt hat.
Hinnerk: Genau, und sozusagen jetzt nach vorn gespult ist es jetzt so,
Hinnerk: dass das globale Netzwerk eigentlich wahrscheinlich eines der größten ist,
Hinnerk: wenn es darum geht, so Richtung sozialen Unternehmertum oder auch Innovation
Hinnerk: im Bereich der Nachhaltigkeit zu wirken.
Hinnerk: Jetzt gut 120 Städte, eigentlich 60 Länder vertreten,
Hinnerk: mehrere hunderttausend Mitglieder in der Community und auch in Wien,
Hinnerk: in Österreich das Ganze sich ganz gut etabliert hat, inklusive thematischer
Hinnerk: Innovationszentren, die wir über die Jahre entwickelt und eröffnet haben und eröffnen werden.
Roman: Du, lass mich mal sozusagen das vorstellen oder erzähl mir mal ein bisschen,
Roman: wie so ein globales Netzwerk funktioniert.
Roman: Jetzt kann man sich das alles digital vorstellen, aber ich weiß ja auch,
Roman: also wir kennen uns jetzt auch schon eine Weile vielleicht auch für die ZuhörerInnen,
Roman: dass immer sozusagen sehr viel auch natürlich auf den physischen Austausch gesetzt wird.
Roman: Ihr seid sozusagen von einer überschaubaren Gruppe, sage ich mal,
Roman: zu einer sehr großen globalen Gruppe geworden.
Roman: Wie funktioniert so der gesamte Zusammenhang? Wie funktioniert da der Austausch?
Roman: Wie groß ist das Themenspektrum? Kann man sich ja auch riesig vorstellen, oder?
Hinnerk: Ja, genau. Also das ist, ich glaube, so verschiedene Punkte, auf die du eingehst.
Hinnerk: Das eine ist sicherlich, was sind so eigentlich die Säulen des Impact Hub Modells
Hinnerk: und da ist sozusagen die Bedeutung des Raumes ganz wesentlich.
Hinnerk: Und Raum halt wirklich physisch, Tische, Stühle, Wände, Decken und dergleichen.
Hinnerk: Das Zweite aber auch sozusagen, was ist der soziale Raum?
Hinnerk: Also wie schaffe ich eine inspirierende, wie schaffe ich eine vernetzende,
Hinnerk: wie schaffe ich aber auch eine sichere Umgebung, wo unterschiedlichste Akteure
Hinnerk: sich eingeladen und wohlfühlen und auch unterstützt werden?
Hinnerk: Also sozusagen diesen Raum und damit einhergehend auch diesen Gedanke von Community,
Hinnerk: was glaube ich am besten so zu beschreiben ist, dass es darum geht,
Hinnerk: Gleichgesinnte auch aus unterschiedlichen Bereichen so zusammenzubringen,
Hinnerk: dass sie einander helfen, miteinander lernen, voneinander lernen und sozusagen
Hinnerk: auch ein Vertrauen und eine Partnerschaft aufbauen können.
Hinnerk: Und was sozusagen dann noch mitschwingt, ist sozusagen diese ganze inhaltliche Schwerpunktsetzung.
Hinnerk: Und die hat sich sicherlich über die Jahre auch entwickelt.
Hinnerk: Wenn wir 2009 begonnen haben, gab es jetzt nicht die viel zitierten SDGs.
Hinnerk: Es gab zwei Millennium Development Goals, die aber vielleicht in Wien,
Hinnerk: in Österreich noch nicht so relevant waren.
Hinnerk: Das heißt, da geht es sehr stark so ein bisschen, was macht die Welt besser,
Hinnerk: gerechter, nachhaltiger.
Hinnerk: So nach und nach kam dann sozusagen diese, glaube ich, diese große Klammer der
Hinnerk: SDGs, wo man sagen kann, worum geht es, auf welche Wirkung arbeite ich hin,
Hinnerk: was ist so der gemeinsame Nenner.
Hinnerk: Und gleichzeitig kristallisierten sich dann halt innerhalb dieser Community
Hinnerk: wieder Themenfelder heraus, wo man sagt, jetzt möchte ich nicht nur die Diversität,
Hinnerk: die Vielfältigkeit von Themenfeldern schätzen, sondern ich möchte eigentlich
Hinnerk: stärker mit den Akteuren im Klimaschutz, in der Kreislaufwirtschaft,
Hinnerk: im Gesundheitsthema, in der Bildung zusammenarbeiten und sozusagen eher diesen
Hinnerk: Dreiklang als Raum, aus Community, aus inhaltlicher Programmatik auf mein Thema vertiefen.
Hinnerk: Es ist so, dass das wirklich ein Netzwerk im wahrsten Sinne des Wortes ist und
Hinnerk: auch eins der ersten führenden globalen Netzwerke, glaube ich, in dem Bereich war.
Hinnerk: Das heißt, es beginnt erstmal, dass sozusagen in diesen 120 Städten,
Hinnerk: die wir jetzt weltweit haben, überall eigentlich Gründerinnen,
Hinnerk: Teams, so wie wir damals waren und sind.
Hinnerk: Wichtig ist, es sind immer Teams, es sind nie Einzelpersonen,
Hinnerk: die halt einfach sagen, unsere Stadt, unsere Region braucht so einen Impact Hub.
Hinnerk: Da gibt es ein internationales Netzwerk, da kann ich von lernen,
Hinnerk: da kann ich meiner Community lokal Mehrwert und Möglichkeiten auch von weltweiter
Hinnerk: oder regionaler Natur anbieten.
Hinnerk: Ich möchte einfach Teil dieses Netzwerkes sein und jetzt nicht nur meinen Raum
Hinnerk: mit dem Impact Hub Logo markieren, sondern tatsächlich diesen Kern,
Hinnerk: wir nennen das Practices, wenn wir sagen, wie hoste ich,
Hinnerk: wie gestalte ich den Raum, wie unterstütze ich die Community,
Hinnerk: wie formuliere ich Programmatiken, das möchte ich im Grunde genommen implementieren,
Hinnerk: umsetzen, weiterentwickeln.
Hinnerk: Ich möchte das sozusagen ein Geben und ein Nehmen mit dem internationalen Netzwerk haben.
Hinnerk: Strukturell ist es so, ist es auch eine Partnerschaft, dass sozusagen alle Impact
Hinnerk: Hubs weltweit Mitglied eines österreichischen Vereins sind,
Hinnerk: der dann wiederum eine Geschäftsführung, ein Entwicklungsteam bestellt und sozusagen
Hinnerk: tritt man wirklich mit der Gründung eines Impact Hubs in diese globale Partnerstruktur
Hinnerk: ein und ist immer lokal, regional und global aktiv.
Roman: Und jetzt hast du schon eine Sache angesprochen, die, finde ich,
Roman: auch einem besonders auffällt, wenn man bei euch zu Gast ist.
Roman: Das ist dieses Practices, aber ich beziehe es jetzt auf Methoden oder methodisch.
Roman: Also was mich von Anfang an beeindruckt hat, ist im Prinzip,
Roman: dass methodisch sehr viel darüber nachgedacht wird, wie setze ich dieses Thema
Roman: um, wie bringe ich das Thema in welchem Kontext auf den Boden,
Roman: wie unterstütze ich mit den richtigen Tools die richtigen Personen zum richtigen Zeitpunkt.
Roman: Das ist, finde ich, eine Besonderheit und das ist etwas, was euch prägt als
Roman: Impact Hub oder was mir besonders aufgefallen ist einfach, dass darüber sehr
Roman: viel nachgedacht wird und mehr, glaube ich, auch als vielleicht bei anderen
Roman: Netzwerten, wo es mehr sozusagen um diese inhaltliche Debatte geht.
Roman: Erzähl ein bisschen was zu dem Stellenwert dieser sozusagen sehr strukturierten
Roman: Herangehensweise und immer sehr themenspezifische Herangehensweise.
Hinnerk: Ja, gerne. Also Methoden übersetzt die Practice ist wahrscheinlich sehr gut.
Hinnerk: Und ich sage es immer für mich selbst und auch für einen Großteil des Teams,
Hinnerk: gerade anfangs weit, wir sind eher Generalisten.
Hinnerk: Das heißt, unsere Kompetenz ist jetzt weniger, dass wir sagen,
Hinnerk: genau in dem thematischen Feld haben wir Expertenwissen.
Hinnerk: Ich glaube, wir haben in relativ vielen Feldern ausreichend Grundwissen,
Hinnerk: aber was ist unser Beitrag, was ist die Rolle ist, ist eher in dem Wie und weniger
Hinnerk: in dem Was verfolgt wird.
Hinnerk: Und da ist eben, so wie du es jetzt auch gesagt hast, ist halt auch die Rückmeldung
Hinnerk: oder die Reflexion gekommen, dass das sehr wertvoll ist.
Hinnerk: Es ist nicht immer greifbar. Es war am Anfang deutlich schwieriger zu erklären,
Hinnerk: warum es von Bedeutung ist, als es jetzt heutzutage ist, wenn man irgendwie
Hinnerk: auf 10, 15 Jahre Wirkung zurückschaut.
Hinnerk: Also unser Ansatz ist, glaube ich, eher in der Methodik und da,
Hinnerk: wie du angesprochen hast,
Hinnerk: sozusagen der Blick auf das Hosting, auf die Unterstützung, auf die Interaktion
Hinnerk: und vermehrt auch sehr stark zu schauen, welche Akteure können noch besser zusammengebracht werden.
Hinnerk: Und das hat sich über die Jahre auch entwickelt, dass es jetzt nicht nur so welche Personen.
Hinnerk: Sondern auch sozusagen welche Organisation, welche Unternehmen,
Hinnerk: welche Institutionen, was ist auch die Rolle der öffentlichen Hand,
Hinnerk: wie ist es mit der Privatwirtschaft,
Hinnerk: also Akteure, die man vor 15 Jahren, hätte man gesagt, okay,
Hinnerk: die jungen Gründerinnen kommen und möglicherweise würden sich die NGOs angesprochen fühlen,
Hinnerk: aber das war es ja eigentlich, wenn man sagt Innovation und Nachhaltigkeit. Das hat sich deutlich.
Hinnerk: Ein verbreiterter Spektrum und genau da sind wir und wir achten auch wirklich
Hinnerk: darauf zu sagen, wo sind inhaltliche Experten, wo sind Partnerinnen,
Hinnerk: mit denen wir arbeiten möchten, um diese Komplementarität herzustellen.
Roman: Nein, ich glaube, das ist ein Punkt, möchte ich eh auch nochmal zurückkommen,
Roman: wenn wir eure aktuellen Tätigkeiten uns anschauen, aber ich glaube,
Roman: dieses Verbreitern von Netzwerken und ich mache das jetzt auch schon eine Weile,
Roman: das ist wirklich was, vor 15 Jahren hat sich da keiner so drüber Gedanken gemacht,
Roman: wem man denn aller brauchen könnte oder beziehungsweise manche hatten auch durchaus
Roman: auch wirklich Berührungsängste, wenn man so will.
Roman: Und berührend fängst du durchaus auch vielleicht mit einem Thema,
Roman: was ja auch im Prinzip für mich zumindest, und das würde mich jetzt nochmal
Roman: interessieren, sehr stark mit dem Impact Hub verbunden ist.
Roman: Und ich glaube, du hast es jetzt noch gar nicht gesagt in den ersten zehn Minuten,
Roman: das Thema Sozialunternehmertum, also Social Entrepreneurship.
Roman: Ich habe euch ja kennengelernt als eine Organisation, die sozusagen dieses Konzept
Roman: des Sozialunternehmertums auch, sag ich mal, nach Österreich gebracht hat, wenn man so will.
Roman: Hat auch vorher kaum wer, an der WU natürlich ein paar Kollegen,
Roman: aber sonst kaum mehr darüber geredet.
Roman: Ich kann mich erinnern, nur mit Jonas habe ich kennengelernt,
Roman: also kennengelernt war auch mal im kleinen Kreis bei euch im Impact Hub.
Roman: Und das war schon eine Zeit, wo dieses Thema im Prinzip schon auch aufbereitet wurde von euch.
Roman: Das ist sozusagen, vielleicht würde mich retrospektiv ein bisschen interessieren,
Roman: warum genau das in dem Kontext und was hat das heute für einen Stellenwert in
Roman: diesem größeren Netzwerkblick?
Hinnerk: Ja, also ich denke auch, auch wenn wir 15 Jahre zurückgehen,
Hinnerk: war sozusagen der Begriff Social Entrepreneurship und auch die sozusagen österreichische
Hinnerk: Übersetzung mit Sozialunternehmertum sehr,
Hinnerk: sehr wenig im Gebrauch und schnell auch missverstanden.
Hinnerk: Wir haben zum einen, weil wir irgendwie Teil eines globalen Netzwerks sind,
Hinnerk: zum anderen aber auch, weil sozusagen das Verständnis von Social Entrepreneurship
Hinnerk: im Englischen etwas weiter ist als jetzt nur Sozialwirtschaft.
Hinnerk: Das ist zum Beispiel, war es von vornherein klar, dass auch Themen wie Bildung,
Hinnerk: dass Themen wie Digitales, dass Themen wie Umwelt und Klima für uns sozusagen
Hinnerk: in diese, in unsere Wirkungsfelder kommen.
Hinnerk: Weil es letztlich um Themen geht, wo positive Wirkung erzeugt wird.
Hinnerk: Also das war eigentlich sozusagen der gemeinsame Nenner und die Terminologie,
Hinnerk: die Labels haben sich irgendwie noch gefunden.
Hinnerk: Und ich würde auch sagen, und ich denke, das ist ja auch durch Studien und durch
Hinnerk: ein bisschen Belegtes, dass sicherlich in den Jahren das Feld sich entwickelt
Hinnerk: hat, auch deutlich weiterentwickelt hat und dass wir das sicherlich mitbegründet, mitinitiert haben.
Hinnerk: Und auch dadurch, dass wir einen Ansatz hatten, wirklich ein Ökosystem mitzugestalten,
Hinnerk: ging es auch gar nicht mehr darum, nur jetzt unser Unternehmen oder unsere Community
Hinnerk: wachsen zu lassen, sondern wirklich ein Feld in die Entstehung zu bringen.
Hinnerk: Im Zusammenspiel eben gerade mit akademischen Institutionen,
Hinnerk: mit anderen Akteuren und auch dann mit der Zeit ist es dann sozusagen mehr in
Hinnerk: den Mainstream gekommen.
Hinnerk: Warum ich vielleicht in den ersten zehn Minuten als Begriff gar nicht so sehr benutzt habe, ist,
Hinnerk: weil es für mich eigentlich inzwischen eine Selbstverständlichkeit sein sollte,
Hinnerk: dass Innovation und das Unternehmertum relevante Probleme lösen und nicht einfach
Hinnerk: nur steile Kurven und rasche Rendite erwirtschaften können.
Hinnerk: Und vielleicht tut man dem weniger
Hinnerk: Gefallen, das als kleine Social Entrepreneurship neben dem heroischen,
Hinnerk: richtigen Entrepreneurship zu bezeichnen, sondern vielleicht sollte das eher
Hinnerk: umgedreht werden und zu sagen,
Hinnerk: das, was früher mal belächelt und in die Nische geschoben wurde,
Hinnerk: sollte eigentlich heute und wird, glaube ich, in der Zukunft mit einem Selbstverständnis
Hinnerk: der wesentliche Teil von Gründungen und von Innovationsthemen sein,
Hinnerk: weil die Märkte und die Legitimation und auch das Verständnis für Lösungen,
Hinnerk: die kein Problem lösen,
Hinnerk: wahrscheinlich zunehmend weniger wird.
Hinnerk: Aber das ist, glaube ich, wichtig, dass da so verschiedene Felder zusammengekommen
Hinnerk: sind und das ganze Social Entrepreneurship,
Hinnerk: Social Innovation natürlich uns in der DNA am stärksten geprägt hat und vor
Hinnerk: allen Dingen aber auch jetzt nicht sozusagen die Einzelgründung,
Hinnerk: sondern eigentlich eher das Unternehmerische, das Mutige,
Hinnerk: das Risikofreudige und auch das Positive.
Hinnerk: Schauen auf Probleme und zu sagen, ja, was mache ich damit? Wie kann ich es lösen?
Hinnerk: Was ist wirklich eine Lösung, die funktioniert, die besteht,
Hinnerk: die wächst, die skaliert und die es mir erlaubt, das auch hauptberuflich irgendwann zu machen?
Hinnerk: Und dann ist man relativ schnell sozusagen auch bei Aspekten,
Hinnerk: die wahrscheinlich Social Entrepreneurship beschreiben würden.
Roman: Ja, ich glaube, also ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich deine Zuversicht
Roman: teile, dass das sozusagen sich einmal umdreht.
Roman: Aber ich glaube, was auf jeden Fall man sieht, und da würde mich auch deine
Roman: Einschätzung interessieren dazu, ist, dass die Perspektive,
Roman: Gerade diese Gründerinnen mit gesellschaftlichen Anliegen, sei es jetzt sozial oder ökologisch,
Roman: ja durchaus auch in den Kooperationen mit, sag ich mal, wie du schon gesagt
Roman: hast, etablierten, sag ich mal, auch politischen oder städtischen Playern,
Roman: aber auch Verwaltung beziehungsweise eben auch Unternehmen.
Roman: Genau die sind, die schaffen da auch sozusagen Anreize zu setzen zur Veränderung
Roman: in diesen Organisationen, weil natürlich der Hebel von einem Konzern viel größer
Roman: ist, als der trotz allen, sage ich mal,
Roman: wahrscheinlich Finanzierungsrunden, trotz Hebel eines Kleinunternehmens oder eines Startups.
Roman: Wo siehst du da vielleicht die größten Erfolge oder auch Veränderungen in der
Roman: Landschaft in den letzten Jahren?
Roman: Ist es so, dass man so als Impulsgeber wirklich sagen kann, da schafft man Veränderungen in den Unternehmen?
Hinnerk: Ja, also das würde ich schon sagen und bin mir bewusst, dass ich bei manchen
Hinnerk: Dingen vielleicht naiv zuversichtlich auf gewisse Themen schaue und noch immer
Hinnerk: schaue und schauen werde.
Hinnerk: Ich glaube, was wichtig war und was wir relativ früh auch für uns gelernt und akzeptiert haben,
Hinnerk: dass man nicht automatisch von einer Organisation auf jede darin arbeitende
Hinnerk: Person schließen soll und im Positiven formuliert, dass es überall ausreichend
Hinnerk: Akteurinnen gebe oder die einzelnen Akteurinnen gibt,
Hinnerk: die wirklich etwas verändern und sozusagen sich auch geschätzt fühlen,
Hinnerk: wenn sie sozusagen als Person eingeladen werden, in so einer Community teilzuhaben.
Hinnerk: Also wir haben jetzt in den ersten Jahren, wenn ich zurückschaue,
Hinnerk: sind viele Akteurinnen oder Personen, die bei uns sozusagen gearbeitet haben,
Hinnerk: die Mitglied waren, die jetzt später in Ministerien arbeiten oder die in Unternehmen
Hinnerk: arbeiten oder die NGOs leiten,
Hinnerk: die jetzt weniger qua ihres Jobs damals engagiert waren, sondern einfach,
Hinnerk: weil sie persönlich motiviert waren und sozusagen diese Haltung geschätzt haben.
Hinnerk: Also ich glaube, ja, es gibt Impulsgeber, es gibt Innovatoren,
Hinnerk: es gibt Veränderer in allen Institutionen, Organisationen und ich bin bei dir,
Hinnerk: dass wir für wirklich große Veränderungen, ist es naiv zu glauben,
Hinnerk: das wird jetzt am besten neu erfunden,
Hinnerk: links und rechts an den bestehenden Akteurinnen vorbei.
Hinnerk: Also ich glaube, man kann als Unternehmer zu Beginn, man kann teilweise auch
Hinnerk: irgendwie Impulse setzen, die dann adoptiert werden oder man kann dazu beitragen,
Hinnerk: dass an eine Lösung geglaubt wird.
Hinnerk: Und natürlich sind einige Dinge
Hinnerk: auch gänzlich durch Startups sozusagen zu erschließen und zu verfolgen.
Hinnerk: Aber gerade wenn wir sozusagen über Themen im Bereich des Klimaschutzes oder
Hinnerk: im Bereich der Bildung oder in der Gesundheit, wo halt doch sehr viel Öffentliches
Hinnerk: gut ist und wo sehr viele etablierte, starke Organisationen,
Hinnerk: Unternehmen tätig sind,
Hinnerk: da ist es glaube ich essentiell, dass man ehrlich dran glaubt,
Hinnerk: dass die bestehenden Akteure mitgenommen werden und dass das eine gemeinsame, strukturelle,
Hinnerk: ein gemeinsames strukturelles Unterfangen ist, hier Veränderungen zu erreichen.
Roman: Also ich finde den Gedanken jetzt mit Akteurinnen auf Einzelpersonen,
Roman: den du gerade gesagt hast, es gibt überall ausreichend Akteurinnen oder ausreichend
Roman: Personen, die auch Veränderungen vorantreiben wollen,
Roman: auch in großen Organisationen, den finde ich einen superschönen Gedanken,
Roman: weil das vergisst man eben oft, wenn man sozusagen systemisch auf die Dinge schaut und sich denkt,
Roman: da wird sich eh nichts verändern, weil das System halt, und jetzt meine ich
Roman: halt eher das Unternehmerische, halt sozusagen einer gewissen Logik folgt.
Roman: Aber wenn man dann eben ein bisschen auf die Personen dahinter schaut,
Roman: dann findet man schon die, die sich auch für Veränderung einsetzen.
Roman: Ja, wenn du schon den Bildungssektor erwähnt hast oder weil du schon sozusagen
Roman: im Prinzip auch den Sozialbereich erwähnt hast...
Roman: Sprechen wir doch gleich mal eine eurer nächsten Initiativen im Bildungsbereich an.
Roman: Vielleicht, ihr habt es ja geplant, euch da auch sozusagen mit einem weiteren
Roman: Impact Hub zu manifestieren an einem Ort, also wieder Räume zu schaffen für das Thema Bildung.
Roman: Erzähl ein bisschen was dazu, weil das finde ich ja besonders spannend auch
Roman: im Sinne dieses, welche Akteure braucht man denn überhaupt dafür?
Hinnerk: Genau, also wir haben im Grunde genommen kurz oder während der Covid-Pandemie
Hinnerk: und auch im Anschluss für uns eigentlich entschlossen,
Hinnerk: dass wir unser Wachstum vor allen Dingen auch thematisch und in Wirkungssystemen
Hinnerk: verfolgen werden und haben da sozusagen ein Modell eines Labs entwickelt,
Hinnerk: wo ganz bewusst geschaut wird, wer sind die wesentlich prägenden Akteure in
Hinnerk: einem Markt, die mitgestalten,
Hinnerk: die aber auch ein gemeinsames Zielbild einer positiven, Nebenwirkung sozusagen
Hinnerk: mit dem Climate Lab, was jetzt sozusagen in der Spitellaufe ankert ist,
Hinnerk: mit der Wienenergie, mit dem Klimaenergiefonds, mit vielen anderen Akteurinnen
Hinnerk: und Akteuren gestartet.
Hinnerk: 2022 eröffnet 2023 eben der Blick auch Richtung Gesundheitssystem.
Hinnerk: Auch hier das Ministerium, die ÖGK und andere strategische Partner,
Hinnerk: wo es nicht wirklich darum geht, wie bringen wir Innovation,
Hinnerk: wie bringen wir Nachhaltigkeit, wie bringen wir auch Gerechtigkeit in das Gesundheitssystem.
Hinnerk: Und sozusagen Bildung für uns immer ein Thema war, wo es diesen Schulterschluss
Hinnerk: auch gebrauchen kann und sich da einfach die Möglichkeit ergeben hat,
Hinnerk: jetzt sozusagen auch in enger Partnerschaft mit der Stadt Wien ein Education
Hinnerk: Lab umzusetzen und genau diesen Dreiklang aus, welche Räume braucht es,
Hinnerk: welche Haltung braucht es, welche Programme braucht es, um Innovation im Bildungssystem zu entdecken,
Hinnerk: zu fördern, zu stärken und letztlich dazu beizutragen, dass diese bei Kindern,
Hinnerk: bei Jugendlichen ankommen, dass
Hinnerk: das aber auch vom Personal, von den Pädagoginnen, von den Lehrerinnen,
Hinnerk: von den Schulleitungen als Entlastung, als Bereicherung wahrgenommen wird und
Hinnerk: es letztlich auch vielleicht wesentliche Akteure im System zusammenzubringen,
Hinnerk: um zu sagen, wo sind eigentlich Felder, wo wir gemeinsam Dinge voranbringen können,
Hinnerk: wo neue Impulse, Innovationen nötig sind.
Hinnerk: Das ist für uns sozusagen, auch wenn das einerseits auf vielen Jahren der Erfahrung
Hinnerk: und auf gewissen bewährten Konzepten aufbaut.
Hinnerk: Anderes ist wiederum neu, weil die Haltung auch hier ganz klar ist, es geht nicht darum,
Hinnerk: die These zu vertreten, die Innovationen sind außerhalb und müssen ins Bildungssystem
Hinnerk: gebracht werden, sondern im Gegenteil zu sagen, die tausenden,
Hinnerk: zehntausenden Personen, die in diesem Bereich tagtäglich arbeiten.
Hinnerk: Sind Gestalterinnen, sind Innovatorinnen und brauchen auch diesen Ort.
Hinnerk: Und brauchen auch diese Einladung, also sehr stark die Zielgruppe wirklich eben
Hinnerk: in den Kindergärten und Schulen zu suchen.
Hinnerk: Dann eigentlich von dem ausgehend Veränderungen
Hinnerk: und vor allen Dingen auch Zusammenarbeit ins System zu bringen.
Hinnerk: Da sind wir jetzt mitten in der Bauphase. Es wird also wieder gehämmert.
Hinnerk: Diesmal machen wir nicht ganz so viel selbst, wie wir es vor 15 Jahren gemacht
Hinnerk: haben, aber es wird noch genug Mitgestaltungsmöglichkeit haben und es ist dann
Hinnerk: letztlich im Frühjahr 2025, Karlsplatz in Wien, wird sich der Standort halt eröffnen.
Roman: Aber lass uns doch mal da ein bisschen dranbleiben, weil ich meine,
Roman: das ist jetzt eher erwähnt, Das Health Lab, sozusagen, da reden wir von öffentlicher
Roman: Gesundheitsversorgung, wenn man so will.
Roman: Beim Education Lab gehen wir von Bildung. Das heißt, das sind beides Dinge,
Roman: die sehr staats- oder sozusagen Bezirksgemeinde-bundeslandnah sind,
Roman: also wo sozusagen die Verwaltung eine starke Hand drauf hat.
Roman: Climate Lab, auch so wie ich es wahrnehme, hat ja ein bisschen sozusagen natürlich
Roman: auch diesen Link zum Ministerium und diesen Link zum Klima- und Energiefonds.
Roman: Aber natürlich, wenn dort sind Unternehmen drinnen und Unternehmen,
Roman: wissen wir ja auch, können ja im Prinzip einen sehr unmittelbaren Nutzen erzielen
Roman: durch Kreislaufwirtschaft und durch Energieeinsparungen.
Roman: Da stelle ich mir doch schon einen großen Spagat vor, diese unterschiedlichen
Roman: Gruppen alle zu bespielen.
Roman: Ich meine, sicher habt ihr eigene Räume, aber gibt es da Lern- oder eigene Erfahrungen,
Roman: die du gemacht hast im Aufbau dieser Labs?
Roman: Weil für mich sind das zwei getrennte Welten oder drei getrennte Welten, wenn man so will.
Hinnerk: Also die Weiterentwicklungen haben sicherlich stattgefunden,
Hinnerk: sozusagen mit welchen Programmen sind wir tätig, weil sozusagen das klassische
Hinnerk: Unterstützungs-Wachstumsprogramm,
Hinnerk: was jetzt sozusagen an Gründerinnen in der Früh oder auch in der Wachstumsphase
Hinnerk: gerichtet ist, ist jetzt nicht die Blaupause, um sozusagen AkteurInnen in Verwaltung
Hinnerk: oder in Unternehmen zu stärken.
Hinnerk: Das heißt, wir haben so ein bisschen mehr aus der sozusagen Entrepreneurship Richtung Innovation.
Hinnerk: Programmatik sind wir gegangen und ein Schwerpunkt einfach auf das,
Hinnerk: und da ist schon sozusagen die Kern-DNA-Methodik des Community-Buildings relevant,
Hinnerk: weil es nicht um die klassische bilaterale Innovationsberatung,
Hinnerk: Begleitung geht, sondern sehr stark um einen Community-basierten Ansatz und
Hinnerk: auch eine Unterstützung in die Kollaboration.
Hinnerk: Das heißt, dass das eigentlich alles, dass wir immer schauen,
Hinnerk: was sind Themen, die auf das Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft einzahlen,
Hinnerk: die aber auch sozusagen Prioritäten eines Unternehmens oder einer Verwaltung
Hinnerk: widerspiegeln und die eine Komplexität aufweisen, wo eigentlich Zusammenarbeit
Hinnerk: notwendig ist und vor allen Dingen auch gewünscht ist.
Hinnerk: Das heißt sozusagen die Einladung, um beim Beispiel Climate Lab zu bleiben,
Hinnerk: zum einen ist es vom ganzen Klimaspektrum, sagen wir, es sind halt sozusagen
Hinnerk: drei Großindustrien mit Mobilität, Energie,
Hinnerk: Bauen und Wohnen und sozusagen Kreislaufwirtschaft als Querschnittsthema.
Hinnerk: Innerhalb derer, wer sind die Marktführer, wer sind die Mitgestalter,
Hinnerk: die sozusagen in diesem Themenfeld Wirkung erzeugen wollen.
Hinnerk: Und einige spricht es an, andere spricht es noch nicht an oder entsprechen den
Hinnerk: Kriterien auch noch nicht.
Hinnerk: Also wir können davon ausgehen, dass wenn jemand als Partner,
Hinnerk: Partnerin dabei ist, dass sozusagen das Commitment mitgetragen wird und diese
Hinnerk: Offenheit auch ein Selbstverständnis ist.
Hinnerk: Und dann geht es wirklich darum, sozusagen die Methodik zu unterstützen und
Hinnerk: wirklich auch auf die neue Expertise zuzugreifen, die eben Partnerin auch in
Hinnerk: diese Community einbringt.
Roman: Und wie sind so eure Erfahrungen? Jetzt bleiben wir mal beim Health Lab,
Roman: weil doch sozusagen auch mit Sozialversicherungen und Ärztekammern und wer da
Roman: auch alle sozusagen vielleicht als Partner identifiziert wurde,
Roman: doch im Prinzip vielleicht auch Gruppenakteure angesprochen werden müssen,
Roman: die immer vielleicht von Kollaboration oder Community Building noch nie was
Roman: gehört haben oder im Prinzip da gar keinen Bezug dazu haben.
Roman: Wird es dann sozusagen empfangen mit, oh, so einen Armand, na endlich fragt
Roman: uns auch wer mal nach mit modernen Methoden oder ist es sozusagen eine sehr
Roman: starke abwartende Haltung oder wie brecht es hier vielleicht auch so eine abwartende
Roman: Haltung auf, die euch vielleicht auch entgegenkommt?
Hinnerk: Ja, also ich glaube, wenn wir auf die beiden Labs, aber ehrlicherweise auch,
Hinnerk: wenn ich jetzt 15 Jahre zurückdenke an den Impact Hub, ich glaube,
Hinnerk: ein gemeinsamer Nenner ist, es braucht Ausdauer.
Hinnerk: Also wir haben auch den Impact Hub eröffnet und es war nicht gleich voll Und
Hinnerk: es haben sich auch nicht immer gleich die richtigen Personen angesprochen gefühlt
Hinnerk: und nicht die, die wir haben wollten, sind sofort am nächsten Tag zu uns gekommen.
Hinnerk: Das brauchte Anlaufzeit und es brauchte Geduld und es brauchte fortwährende Einladung.
Hinnerk: Vergessen wir manchmal, dass das da nicht anders war, weil es ist leicht zu
Hinnerk: sagen, naja, okay, jetzt ist halt die Verwaltung und die Unternehmen und dann
Hinnerk: dauert das und die glauben nicht dran.
Hinnerk: Aber ehrlicherweise ist das, glaube ich, nicht langsamer, als es bei den Unternehmerinnen
Hinnerk: vor 15 Jahren der Fall war.
Hinnerk: Und ich, also die Reaktion ist, glaube ich, grundsätzlich einmal eine gewisse Offenheit,
Hinnerk: also gerade im Bildungsbereich habe ich es auch gesehen und inzwischen ist es
Hinnerk: ja auch etwas anderes, das ist ja nicht, dass wir mit einer PowerPoint und leeren
Hinnerk: Versprechen daherkommen, sondern es ist ja gewissermaßen belastbar,
Hinnerk: dass man sagt, okay, so ganz falsch kann es ja nicht sein, aber also ich glaube, wichtig ist,
Hinnerk: dass man auch nicht irgendwie reinplatzt und sagt, jetzt hat jeder darauf gewartet,
Hinnerk: dass ich es erkläre, weil das, A, können wir es nicht und sind wir es nicht
Hinnerk: und wäre auch dem nicht gerechtfertigt.
Hinnerk: Also ich merke da eigentlich, natürlich sind einige Strukturen offener und andere
Hinnerk: sind schwieriger und es ist überall das Gleiche, dass es mit fortlaufender Zeit
Hinnerk: ein bisschen einfacher wird,
Hinnerk: weil natürlich zeigt man dann oder es gibt mal das Erlebnis,
Hinnerk: jetzt bin ich durch die Tür getreten und man scheint ja wirklich anders in dem
Hinnerk: Setting zu reden, als wenn ich das bei mir ausrichte,
Hinnerk: und das sind ja doch nochmal neue Personen, die ich normalerweise nicht erreiche,
Hinnerk: obwohl ich seit vielen Jahren Veranstaltungen ausrichte und eigentlich führend
Hinnerk: in diesem Themenfeld bin.
Hinnerk: Also da ist ja irgendwie, da sind Aspekte, die lassen mich daran glauben und
Hinnerk: da sind Impulse, die gesetzt werden.
Hinnerk: Und es ist aber auch irgendwie der, sozusagen der sichere Rahmen,
Hinnerk: der geschafft wird, der mir auch ein bisschen erlaubt, Zeit zu nehmen.
Hinnerk: Also ich bin da guter Dinge, auch wenn immer mal wieder, wird natürlich gesagt, brauche ich es nicht.
Hinnerk: Aber eigentlich ist da sehr viel Offenheit und man sieht ja auch,
Hinnerk: die wesentlichen Akteure sind jeweils immer dabei und eingebunden und auch aktiv
Hinnerk: und nicht nur fördernd dabei.
Roman: Das ist ein guter Gedanke, den man wahrscheinlich auch manchmal vergisst,
Roman: wenn man sehr lange in dem Bereich arbeitet, zu reflektieren,
Roman: dass ja alles so seine Zeit gebraucht hat.
Roman: Aber das wissen eh die Hörerinnen, die das regelmäßig hören,
Roman: dass ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin diesbezüglich.
Roman: Du, zum Ende kommend vielleicht noch so ein kleiner Ausblick.
Roman: Also wir haben jetzt ja eh schon auf den Education Lab gesprochen,
Roman: aber so, wo siehst du denn eure Schwerpunkte vielleicht auch durchaus auch nochmal
Roman: vielleicht global gesehen?
Roman: Wir haben das Thema Wirkung jetzt gar nicht so behandelt. Du hast es mal erwähnt,
Roman: aber das weiß ich ja auch und das kann man auch nachlesen, dass euch das sehr wichtig ist.
Roman: Ihr berichtet auch regelmäßig über eure Wirkung. Wo siehst du denn eure wichtigsten
Roman: Bereiche oder waren es die schon mit Bildung und Gesundheit,
Roman: wo ihr Wirkung erzielen wollt?
Roman: Und durchaus vielleicht auch mit dem Blick jetzt noch zum Abschluss nochmal
Roman: auf das globale Thematik.
Hinnerk: Also wir sind, wenn wir mit dem globalen Anfang, dann ist das sicherlich durch
Hinnerk: eine Phase gekommen, wo wir eigentlich ein Thema, ein Netzwerk,
Hinnerk: Ansätze, Methoden, vieles etablieren, ausbauen, verbreitern.
Hinnerk: Wachsen, mussten, wollten.
Hinnerk: Ja, das ist, ich glaube, jetzt ist eigentlich ein Punkt, wo es sozusagen auch
Hinnerk: relativ viele Impact-Hubs schon ihre fünf Jahre, zehn Jahre,
Hinnerk: 15 Jahre alt sind und wo, glaube ich, die wirkliche Stärke gezeigt wird,
Hinnerk: was kann gemeinsam erreicht werden, was alleine nicht möglich ist,
Hinnerk: was sind eigentlich auch Initiativen, die in dem Fall sozusagen über die Grenzen hinweg wirken.
Hinnerk: Das heißt, wo ist das Potenzial zwischen Zürich, Berlin und Wien?
Hinnerk: Wo ist aber auch eher unerwartete Allianzen, wenn man sagt, zwischen Sao Paulo und Wien?
Hinnerk: Oder was sind Themen, die wir auf europäischer Ebene voranbringen?
Hinnerk: Wo lernen wir aus anderen Regionen und bringen das Wissen sozusagen in unseren
Hinnerk: lokalen Kontext? Also ich denke, da ist sehr viel einfach Vertiefung,
Hinnerk: Verdichtung und ins gemeinsame Wirken tun, kommen.
Hinnerk: Das ist sozusagen für globale Ebene wichtig. Lokal ist es ähnlich,
Hinnerk: dass wir jetzt, du hast es eingesprochen, es ist ein relativ rasches Tempo,
Hinnerk: dass man sozusagen im 12-Monate-Takt doch recht komplexe thematische Labs öffnet,
Hinnerk: die wesentlichen Stakeholder an Bord hat, das Team jeweils signifikant erweitert.
Hinnerk: Und dementsprechend auch, ob ich 20 Mitarbeiterinnen unter einer Marke oder
Hinnerk: 60 Mitarbeiterinnen unter vier Marken beschäftige, das sind natürlich auch Themen,
Hinnerk: da muss man immer intern mitwachsen und nachziehen und nachschärfen.
Hinnerk: Also Fokus ist sicherlich sozusagen, dass das als System ins Wirkliche wirken zu kommen.
Hinnerk: Persönlich finde ich es auch, oder auch strukturell ist es, glaube ich,
Hinnerk: spannend und wichtig aufzupassen, dass es jetzt nicht das Klimasilo und das
Hinnerk: Gesundheitssilo werden, sondern dass man sich vor allen Dingen dann auch sagt,
Hinnerk: was ist denn an den Schnittstellen hier rum?
Hinnerk: Wie bedingt das eine das andere? Also wir beginnen jetzt mehr und mehr Formate
Hinnerk: auch an der Schnittstelle Klimawandel und Gesundheit zu initiieren.
Hinnerk: Ähnliches wird das mit sozialer Innovation, mit Bildung und dergleichen.
Hinnerk: Also diese Verdichtung und diese thematische Vertiefung.
Hinnerk: Und letztlich ist es auch von Bedeutung für uns als Impact Hub in Wien.
Hinnerk: Wir sind letztlich hier begründet. Das ist sozusagen, ich sage immer,
Hinnerk: wir sind in Wien, wir arbeiten aber auch an und wir arbeiten mit und wir arbeiten für Wien.
Hinnerk: Also sozusagen auch diese strategische Ausrichtung und zu sagen,
Hinnerk: in welchem Feld, in welchem Markt, in welcher Region wirken,
Hinnerk: wie wir unterstützen wir auch die jeweiligen Agenten.
Hinnerk: Und das ist sozusagen natürlich ein Wien-Bezug, ein Österreich-Bezug und ein
Hinnerk: Europa-Bezug, den wir da herstellen wollen und werden.
Hinnerk: Ob das jetzt bedeutet, noch weitere thematische Labs in den nächsten Jahren
Hinnerk: zu initiieren oder stärker über sozusagen aus zweiter, dritter Reihe mit Partnerinnen
Hinnerk: in Themenfelder reinzuwachsen.
Hinnerk: Ich denke, da sind wir noch offen.
Hinnerk: Das wird sich auch meistens immer ergeben.
Hinnerk: Und weil du es eben sagst, eben auch dieser wirkliche Wunsch,
Hinnerk: auch noch mal ein bisschen nach 15 Jahren zu schauen, was hat sich denn getan,
Hinnerk: was haben wir gelernt, wie hat sich das Feld entwickelt,
Hinnerk: welche Reichweite hat diese Community, welche Wirkung haben wir auch auf sozialer,
Hinnerk: ökologischer, wirtschaftlicher Ebene erzeugt.
Hinnerk: Das ist sicherlich eine Frage, die wir nächstes Jahr auch erheben und sozusagen
Hinnerk: auch veröffentlichen wollen.
Roman: Ja, danke schön. Danke auch für das Gespräch. Also ich finde es wirklich,
Roman: dieses, was du gesagt hast, Nur nochmal, um das zu reflektieren,
Roman: dieser generalistische Blick oder dieser generalistische Zugang, den ihr habt.
Roman: Ich glaube, dass dieser Wert von einer Organisation auf diese Zusammenhänge auch achtet.
Hinnerk: Weil du das nochmal erwähnt hast.
Roman: Das ist extrem viel wert, weil man dann so schnell in seine Silos wieder hineingeht.
Hinnerk: Wir sind letztlich hier begründet. Das ist so, dass man sich darauf verlassen
Hinnerk: kann. Wir sind in Wien, wir arbeiten.
Roman: Das finde ich super.
Hinnerk: Freut mich zu hören. Vielen Dank.
Roman: Danke dir vielmals fürs Gespräch.
Hinnerk: Danke.
Roman: Das war wieder eine Folge der Tonspur N. Mit dem Podcast zur nachhaltigen Wirtschaften
Roman: haben Annemarie Harant und ich im Jahr 2015 begonnen und seitdem über 100 Folgen
Roman: zum Thema veröffentlicht.
Roman: Ihr findet alle bisherigen Folgen zum Nachhören auf unserer Webseite www.tonspur-n.eu.
Roman: Abonnieren könnt ihr den Podcast zum Beispiel mit Apple Podcasts,
Roman: anhören zum Beispiel mit Spotify.
Roman: Feedback, Fragen oder Vorschläge schreibt bitte per E-Mail an podcast-at-tonspur-n.eu,
Roman: Diese Folge und alle weiteren der Serie entsteht als Kooperation der Tonspur
Roman: N mit dem Magazin Business Art.
Roman: Business Art ist das nachhaltige Wirtschaftsmagazin Österreichs.
Roman: Es unterstützt und berichtet über Managerinnen und Unternehmerinnen,
Roman: die ihr Unternehmen zukunftsfähig ausrichten und zeigt auf, wie es gelingt,
Roman: nachhaltiges Handeln und wirtschaftlichen Erfolg zu verbinden.
Roman: Mein Name ist Roman Mesicek, ich bin Partner der Unternehmensberatung 36 Degrees
Roman: Sustainability Consulting und Gründer der Sustainability Skills Academy.
Roman: Ich lehre seit vielen Jahren an mehreren Hochschulen Corporate Social Responsibility
Roman: und Stakeholder Engagement und einmal im Jahr veranstalte ich mit Kolleginnen
Roman: das österreichische Barcamp zur Wirtschaft und Nachhaltigkeit.
Roman: Bis zum nächsten Mal eine gute Zeit und alles Gute!