Folge 111: Der Reiz der Berichterstattung
S12:E111

Folge 111: Der Reiz der Berichterstattung

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In Folge 111 der Tonspur N spricht Roman Mesicek mit Roswitha Reisinger, der Herausgeberin des Magazins BusinessArt. Wir beleuchten die aktuelle Ausgabe, die sich mit nachhaltigem Wirtschaften, Biodiversität, ESG und Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie nachhaltigem Bauen beschäftigt. Roswitha erklärt die Ziele von BusinessArt und wie das Magazin Unternehmen unterstützt, nachhaltige Praktiken zu integrieren. Wir diskutieren die Herausforderungen, die Unternehmen hinsichtlich der neuen Regularien meistern müssen, und die Bedeutung von Nachhaltigkeit für den wirtschaftlichen Erfolg. Zudem gehen wir auf Themen wie nachhaltige Stadtentwicklung und die Rolle der Unternehmen in der Kreislaufwirtschaft ein. Die Episode endet mit einem Ausblick auf künftige Schwerpunkte wie Fachkräftemangel und Digitalisierung im Kontext von Nachhaltigkeit. Diese Folge ist als Kooperation der Tonspur N mit dem Magazin BusinessART zur Begleitung der Ausgabe 3/2024 entstanden. Alle weiteren Folgen des Podcast auf https://tonspur-n.eu/.

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0:07

Roman Herzlich willkommen bei der TUNSPUR-N, dem Podcast zur nachhaltigen Entwicklung gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen und sozialem Unternehmertum. Mein Name ist Roman Misicek und auch die zwölfte Season des Podcasts widmet sich natürlich wieder der unternehmerischen Praxis und um nachhaltiges Wirtschaften. Die vier Folgen dieser Serie entstehen als Kooperation mit dem Magazin BusinessArt. Die Ausgabe 3 2024 der Zeitschrift rund um nachhaltiges Wirtschaften mit Weitblick widmet sich schwermutpunktmäßig den Themen Biodiversität und Unternehmen, ESG und Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie dem Branchenfokus zu nachhaltigem Bauen, wo sich natürlich dann alles um Kreislaufwirtschaft dreht. Und in diesem Sinne haben wir in den nächsten vier Wochen vier spannende Personen aus diesem Heft zu Gast und reden mit ihnen über einzelne Elemente des Heftes. Und wie kann es anders sein? Den Auftakt macht in dieser Ausgabe die Herausgeberin Roswitha Reisinger. Hallo Roswitha, willkommen im Podcast.

1:20

Gast Hallo Roman, danke für die Einladung. Ich freue mich sehr.

1:24

Roman Ja, ich mich auch und besonders, ich meine, du warst schon einmal im Podcast zu Gast, aber besonders freue ich mich natürlich auch über unsere Kooperation dieses Mal und da ist es, glaube ich, für die Hörerinnen natürlich mal besonders spannend, vielleicht ein bisschen zu erzählen, was ist denn das Wirtschaftsmagazin BusinessArt? Erzähl mal ein bisschen über das Magazin und was da so drinnen steckt und was man erwarten kann und was dahinter steckt vor allem auch.

1:46

Gast Gerne. Die Business Art ist im Prinzip ein B2B-Magazin, also es geht um das Thema Nachhaltigkeit und es gibt seit 2012, warum haben wir das damals aus der Taufe gehoben, weil viele Leserinnen und Leser aus Unternehmen gesagt haben, ihr macht die Lebensart, also ihr schreibt über Nachhaltigkeit für Konsumentinnen, aber könnt ihr nicht auch sowas machen für Unternehmen, für Entscheidungsträgerinnen in Unternehmen? Die brauchen, wir brauchen doch auch Informationen, was ist nachhaltig, was ist nicht nachhaltig, was können wir tun, wie passt das zusammen mit dem Businessplan, wie kann es uns auch bei Innovationen unterstützen und ja, all diese Themen greifen wir auf im Magazin und einfach Herausforderungen, die für Unternehmen da sind und wie sie sich im Sinne der Nachhaltigkeit auch lösen lassen. Dann bringen wir Best-Practice-Beispiele, um einfach anzuregen, was man tun kann.

2:43

Roman Jetzt, noch bevor ich ins Inhaltliche einsteige, einmal die Frage, ein Printmagazin 2024, ich meine, jetzt gibt es euch ja schon recht lange, der Druckmarkt, der Magazinmarkt ist jetzt auch nicht der einfachste. Wie schafft ihr es zu existieren? Sehr plump gefragt.

3:04

Gast Ich glaube, weil wir sehr spitz positioniert sind. Also das Thema Nachhaltigkeit und Wirtschaft ist jetzt nicht das breite Thema. Es ist in den letzten Jahren in allen Medien im Prinzip stark aufgegriffen worden, aber so wie es wir machen, macht es kaum jemand anderer. Also die Grundidee ist so ein bisschen was wie ein Harvard Business Manager zu sein für Nachhaltigkeit. Also schon Tools auch zu geben, Hilfestellung zu geben, Methoden, wie kann ich was umsetzen und das machen ganz wenige. Und natürlich gute Leute rundherum, ein super Team, das beste ever, sage ich mal, das wir je hatten, wirklich. Also es ist fantastisch gerade und das inspiriert einfach und Feedback von den Leserinnen, ein großes Netzwerk von Expertinnen, CSI-Expertinnen, ISG-Expertinnen und Experten rundherum und das macht einfach Spaß. Und ich glaube, das ist der Grund, warum es funktioniert. Aber natürlich braucht es neben dem Print auch die ganzen digitalen Kanäle. Das ist gar keine Frage. Und das bauen wir ja gerade aus. Und das ist ja unsere Kooperation jetzt, Business Art und Ton Spur N mit diesem Podcast, ist ja auch ein Teil dieser Strategie, mehr Menschen zu erreichen über unterschiedliche Medienformen, sage ich mal.

4:27

Roman Ja, in einem Punkt, den du jetzt gesagt hast, großes Netzwerk, Expertinnen, die nutzt ihr ja auch inhaltlich ein bisschen, also aus eigener Erfahrung kann ich das sagen, dass ich immer wieder mal gefragt werde, welche Themen denn ich glaube, dass interessant sind. Erzähl noch ein bisschen da was, wie ihr da vorgeht bei der Themenfindung für die Hefte, vielleicht auch für die großen Storylines wie greift ihr da auf euer Netzwerk zurück oder warum ist dir das auch so wichtig?

4:59

Gast Wichtig ist mir eigentlich, weil ich ein Teamplayer bin also das liebe ich und natürlich ist es auch der Wisdom of the Crowd also man weiß dann auch, welche Themen kommen auf uns zu Da haben wir sehr offene Ohren und hören zu. Unsere Frage ist, was beschäftigt die Unternehmen? Vor welchen Herausforderungen werden sie denn stehen? Also jetzt gerade machen wir die Planung für 2025 und das überlegen wir uns im Team. Aber genauso schreibe ich eben meine Freundinnen und Freundes, ESG-Expertinnen an und frage sie, was kommt denn auf die Unternehmen zu, was glaubt ihr denn, was entwickelt sich in der Gesellschaft, was entwickelt sich von den Regularien her, welche Herausforderungen gibt es sonst und was bedeutet das jetzt für die Strategie der Unternehmen. Und da sind die Expertinnen und Experten extrem wichtig für mich. Natürlich aber auch Veranstalten, wo man hingeht, Telefonate, die man führt, Mails, die man bekommt. Also es wird im Prinzip alles aufgesaugt und aufgenommen und dann kristallisiert sich meistens ein Bild heraus. Was passiert da und so entstehen die groben Themen, zumindest für das erste Halbjahr. Im zweiten sind wir dann immer noch ein bisschen vager natürlich. Das entwickelt sich dann im Laufe der Zeit. Aber meist, also oft haben wir so Themen, die wirklich gut passen, wie jetzt gerade in der nächsten Ausgabe, die ja nächste Woche erscheint, das Thema Biodiversität. Mit dem Hochwasser jetzt, das ist ein zentrales Thema, da sollte man was tun.

6:39

Roman Also die ist natürlich jetzt schon erschienen, wenn wir aufnehmen.

6:45

Gast Stimmt.

6:46

Roman Wir nehmen direkt nach der Katastrophe der ökologischen und auch gesellschaftlichen Katastrophe in Niederösterreich auch auf. Ihr habt selber euren Sitz als Verlag auch in St. Pölten. Du wohnst auch in St. Pölten. Wie ist es euch damit gegangen oder wie geht es dir damit jetzt auch in dem Kontext des Ziels des Magazins wieder zu sehen, dass wieder viele Dinge, die wir als Gesellschaft und auch als Wirtschaft vor allem in den letzten Jahren, sag ich mal, vorangetrieben haben, die geführt haben zu Versiegelung, aber auch zu anderen sozusagen Raubbau an der Natur sozusagen. Dazu führen, dass einfach unsere Umwelt, unser Ökosystem mit diesen Veränderungen nicht mehr so gut umgehen kann. Wie geht es da damit persönlich jetzt so ganz frisch für uns beide auch noch fünf Tage, nachdem das passiert ist?

7:46

Gast Schlecht, also ganz schlecht eigentlich, weil wir ja seit Jahren predigen, was zu tun wäre und eigentlich wissen, was passieren wird. Und jetzt ist es so. Und das macht schon ein Stück weit hilflos und es macht mich auch ärgerlich, weil ich mir denke, gerade im Bereich Biodiversität kann man so viel tun und es ist so einfach und es kostet auch wenig. Und da könnte so viel wirtschaftlicher Schaden und auch persönlicher Schaden verhindert werden. Also wir sind in St. Pölten, wir selbst privat, sind gar nicht betroffen als eine der wenigen. In den Häusern rundherum, alle Keller vollgelaufen, wenigstens nur Grundwasser. Ich habe jetzt gelernt, es gibt einen Unterschied zwischen Grundwasser und Überflutungswasser. Das Überflutungswasser von den Flüssen bringt den Schlamm mit sich, das Grundwasser ist sauber. Kaputt ist alles trotzdem, aber halt nicht so schmutzig. Und es ist unglaublich, wie viele Menschen da in allen Teilen der Stadt und Umgebung betroffen sind und auch die ganzen Schäden an der Infrastruktur, wenn man sich anschaut, die ÖBB-Linie in Tullner Feld, alles gesperrt, Orte, die monatelang jetzt keine Kanalisation haben werden. Das ist ja unfassbar, wie viel, auch wie viel Geld das kostet und was wir hätten verhindern können oder wir können ja noch immer viel tun.

9:25

Roman Also ich finde das gerade, also abseits dieser Dramatik natürlich auch, ich glaube, es war kurz vorher oder vor ein paar Wochen, wo der Reinhard Steuerer von Duboku einmal in einem Interview gesagt hat, es geht jetzt gar nicht so darum, dass er uns als Gesellschaft nicht zutraut, dass wir diese Dinge wieder aufbauen können. Ja, weil wir sehen ja Industriegesellschaft, wir schaffen das schon. Aber irgendwann werden wir es uns nicht mehr leisten können, weil die Zerstörungen so in schnellen Abständen können und wir können es uns einfach nicht mehr leisten, andauernd unsere Infrastruktur wieder zu erneuern und werden uns auf manchen Gegenden vielleicht zurückziehen müssen oder werden uns eben überlegen müssen. Das ist jetzt in dem Fall wahrscheinlich ganz viel das Thema Renaturierung, auch entlang jener Landschaften, wo viel Wasser ist und wo viele Flüsse sind, überlegen müssen, wie wir dort in Zukunft umbauen. Also im wahrsten Sinne des Wortes, beziehungsweise auch, welche Infrastruktur man aufrechterhalten kann. Die Straßen direkt am Fluss vielleicht eben mittelfristig doch nicht.

10:27

Gast Zumindest die Häuser dort nicht. Wobei, ich muss sagen, in der Stadt St. Pölten, der Hochwasserschutz ist eigentlich gut ausgebaut worden. Er ist für zwei kleine Bäche zu klein, die Retentionsbecken, aber ich weiß nicht, das ist eine Frage, die mich beschäftigt, der ich nachgehen möchte. möchte nicht, was tue ich gegen steigendes Grundwasser? Also so einen Grundwasserspiegel so hoch, wie der jetzt ist und der das große Problem ist, bei den meisten hatten wir noch nie und, Was tut man da? Da kannst du auch keine Retentionsbecken bauen. Das geht einfach nicht. Du kannst keine Keller mehr bauen, das ist eine Lösung. Aber die Dimension, der Hochwässer und der Extremwetterereignisse wird einfach stärker werden. Das heißt, wir müssen an beiden Enden etwas tun. Am Klimaschutz, das ist die eine Geschichte und bei der Redaktion auf der anderen Seite.

11:28

Roman Um nicht jetzt ganz abzuschweifen, aber doch noch, weil du das mit dem Grundwasser gesagt hast, macht jetzt die Komplexität der Sache auch nicht einfacher, dass zum Beispiel jetzt in der Gegend, wo ich jetzt gerade aufnehme, also im Industrieviertel Baden Richtung Industrieviertel, ja wir im Prinzip und da wird das Unwetter jetzt auch nichts daran ändern, mit einem sinkenden Grundwasserspiegel zu kämpfen haben. Und die Wasserversorgung hier aus den diversen Brunnen, die dann aus den diversen Mittendorfer Senke oder so kommen, eher darunter leidet, dass das Grundwasser überall absinkt. Also das dann wiederum in den Köpfen der Menschen zu verankern, also im Sommer bitte nicht den Rasen sprengen, aber trotzdem, da wird es manchmal noch viel regnen. Es macht einfach alles sehr komplex. Und um irgendwie den Bogen zu spannen zu unserem Magazin, zum aktuellen, es braucht halt viel Aufklärung und Erklärung und eben viel, glaube ich, auch dadurch angeregte Debatte zu dem Thema. Und das ist schon eine Leistung, die Magazin, die ihr leistet mit der Business Art und in euren unterschiedlichen Medien. Und in diesem Magazin habt ihr euch eh, ich meine, es war wahrscheinlich aufgelegt, auch schon am Anfang des Jahres, dass ESG und Berichterstattung ein großes Thema ist, weil darüber reden wir ja über nichts anderes gefühlt seit Jahren. Aber das ist euer Hauptthema geworden dieses Mal. Sag einmal, wie ihr es angelegt habt, sage ich einmal so von der Blattlinie. In deinem Vorwort schreibst du diese ganzen Kürzel, da habe ich sehr lachen müssen, als ich es gelesen habe, weil es ist auch so ein Klassiker, ganz viele Menschen und auch in den Unternehmen sind total verwirrt beziehungsweise abgeschreckt durch alles dieses, was einem da herumgeworfen wird, aber, Ich glaube, ihr habt einen ganz guten Weg gefunden, dass man sozusagen nicht abgeschreckt ist, sondern sich darauf einlässt. Was war denn euer Ziel?

13:29

Gast Ja, das Ziel war, wir haben ja diese ganzen Geschichten vor eineinhalb Jahren schon mal vorgestellt, wie sie gekommen sind und alle Kürzel. Und damals war das aber noch alles sehr theoretisch. Und meine Frage war, wie geht es, wie schaut denn das jetzt aus? Was wurde denn da umgesetzt? Wie schaffen das die Unternehmen? Wo sind denn Ihre Probleme und wie geht es Ihnen damit? Und das war sozusagen die Grundidee, auch den Überblick nochmal zu bieten, was das alles jetzt ist und was das alles jetzt heißt und einfach Empfehlungen einzuholen von denen, die es schon machen. Ja, und das war das Ziel sozusagen dieses Einstiegsartikeltitels. Und dann gibt es natürlich immer noch ein paar Kästen mit, welchen Standard gibt es jetzt, den Unterschied zwischen der Non-Financial Reporting Directive und der CSRD und natürlich Links und solche. Also das sind die Standards, die dann dazugehören. Also das ist so die Basis. Und dann, die anderen Artikel dazu waren dann, mich hat auch interessiert, dass Unternehmen bei den Science-Best-Targets-Initiative mitmachen und vor allem interessiert mich dort, welche Strategie diese Unternehmen fahren. Das ist ja das Spannende, dass sie das öffentlich auch kundtun. Und das kann man dann auch lesen und sagen, ja, das verstehe ich und das finde ich spannend und auch dranbleiben. Es ist irgendwie eine sehr plastische und schnelle Informationsmöglichkeit. Das habe ich spannend gefunden. Und das dritte, aus dem persönlichen Interesse auch als eigenes Unternehmen, sozusagen den Corporate Carbon Footprint. Wie mache ich das? Wie berechne ich das? Also das ist ein praktisches Tool. Wie gehe ich denn damit um? Was sind FAQs? Also das waren so die. Die wesentlichen Eckpfeiler, dieses Schwerpunkt ergänzt noch um das Thema Biodiversität, weil das ja auch ein großes Thema ist. Also die Ausrichtung war in erster Linie praxisorientiert und erfahrungsorientiert in dieser Ausgabe.

15:42

Roman Jetzt habe ich da zu jedem dieser Spannungselemente spannende Nachfragen. Aber ich bleibe mal ganz beim Anfang, nämlich auch, weil du auch schon so lange dabei bist, an dem Thema Arbeit ist, Nachhaltigkeit. Und jetzt habt ihr viele Beraterinnen interviewt für den Leitartikel zu dem Thema Berichterstattung, aber auch ganz viele Unternehmerinnen dazu befragt, auch welche, die schon nach dem Standard versuchen zu berichten oder auch berichten. Und jetzt ist er froh derzeit, dass da ganz viel Unruhe entsteht. Also die Unternehmen wissen teilweise nicht, wie geht es genau, was soll ich tun und sind, ob der Ressourcen, die sie wahrscheinlich brauchen, dafür überfordert und auf der anderen Seite ist ein boomender Beratungsmarkt, wo ganz viele sozusagen auch Goldgräberinnen-Stimmung wittern. Jetzt abseits von dem Heft vielleicht auch mit deiner Erfahrung, Darum, wie kommt denn das bei dir an? Wie siehst du die Entwicklung? Glaubst du, das bleibt so? Denkst du, das konsolidiert sich vielleicht? Oder was ist denn da so deine Einschätzung, diese Spannung?

16:52

Gast Ich bin sicher, dass es sich konsolidieren wird. Also es ist natürlich, ob der Vielzahl von Regularien, und das ja noch immer nicht alles feststeht, was berichtet werden soll und so weiter, aber... Ein großes Thema, das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, ich brauche so viele Zahlen, Daten, Fakten und ich weiß noch nicht mal welche. Also es ist einfach etwas ganz Neues. Ich mag das ja. Ich habe das in meinem Leben ein paar Mal erlebt. Also ich habe die Umweltberatung ja mit aufgebaut, die gab es damals nicht. Das war ein ganz neues Geschäftsfeld, wenn man so will. Und wir haben erfunden, was wir da tun und wie wir das lernen, was wir tun. Und dasselbe gibt es ja eigentlich bei der Personalentwicklung auch, gab es ja auch Ende der 90er Jahre oder 80er Jahre, wo ich auch tätig war. Das war auch neu, hat man auch alles erfunden, das Mitarbeitergespräch oder solche Dinge. Und im Prinzip ist das so eine Phase, wo etwas neu entsteht und dann gibt es die Erfahrungen damit und dann weiß man auch, wie man damit umgeht. Und ich mag das, aber natürlich, ich verstehe auch, dass das viele überfordert, weil mich raucht uns auch im Unternehmen, weil man macht ja das neben seinem normalen Geschäft Und das ist das Thema eigentlich, dass man sich oft nicht gut genug hineindenken kann oder nicht genug Zeit hat. Aber es bringt einem immer weiter, wenn man sich damit beschäftigt. Also uns haben solche Dinge immer weitergebracht und wir haben etwas weiterentwickelt und etwas besser gemacht. Und das ist das, was mich eigentlich interessiert als Unternehmerin. Das Schöne, was ich in dem Artikel finde, was gut herauskommt, ist, was die Leute gesagt haben, fangt einfach an. Macht es, tut es was, dokumentiert es gut. Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht einfach darum, einmal etwas zu tun und fertig. Also das ist so ein sehr beruhigender Tonus in dieser Geschichte, der mir gut gefällt.

19:09

Roman Ja, die Nora Berger, mit der ich auch spreche in dieser Podcast-Serie, die hat ja gesagt, fürchtet euch nicht, ihr seid nicht allein. Also ich finde das ja auch super, so positiv zu sein. Nichtsdestotrotz, also ich glaube gerade, was du jetzt gesagt hast, ist schon ein Schlüsselaspekt und das sieht man ja bei der Nora Berger von der Oberbank, um da bei dem Beispiel zu bleiben, das kann man dann auch in der übernächsten Podcast-Folge, wenn man es der Reihe nach hört, nachhören. Dann dort ist sozusagen die Integration sehr weit fortgeschritten ins Unternehmen des Nachhaltigkeitsthemas. Weil was du gesagt hast, das kriegen die Leute dazu. Und man kann nur hoffen, dass das ESRS und CSRD dazu führen, dass es eben nicht mehr als Dazugeben gesehen wird, sondern wirklich ein integraler Bestandteil wird, so wie es ja auch der Standard fordert, dass man keine Nachhaltigkeitsstrategie, keine eigene hat, sondern eine integrierte Strategie. Weil ich glaube, das ist wirklich das Problem. Also bei den Unternehmen, die noch nicht weit sind oder die am lautesten schreien oder sich am schwersten tun, da wird es immer noch als ein Anhängsel gesehen. Aber es bleibt, es kommt, um zu bleiben. Genau.

20:20

Gast Und es macht auch keinen Sinn. Also ich bin ja. Ich finde solche Dinge grundsätzlich in Ordnung, aber es geht ja darum, dass sie mich als Unternehmen weiterbringen, dass sie meine Weiterentwicklung unterstützen. Das geht nur dann, wenn ich das ins Unternehmen integriere. Wenn ich das Beside mache, ist es nur eine Behübschungs-Arbeitsbeschäftigungsmaßnahme und sonst nichts. Aber, und es geht ja darum, dass ich als Unternehmen zukunftsfähig werde. Und das ist das Spannende auch. Und da muss ich auch mit ganz vielen Herausforderungen umgehen. Das ist ja etwas Reizvolles. Also da innovativ zu sein und dann was Neues zu erfinden, was dann besser passt, ist einfach das, was ich finde, was Sinn macht.

21:09

Roman Ja, ich meine, und du erinnerst dich auch noch an die Anfänge der CSR-Bewegung in Österreich, wo ich auch noch gestanden bin. Freiwilligkeit wird alles richten, ja. Also ich gestehe, kennt eh jeder hier der regelmäßigen Podcast-Hörerin und meine Geschichte mit Respekt. Aber man sieht halt jetzt, dass es das offensichtlich gebraucht hat. Und ich finde, das nächste super Beispiel ist das von dir gebrachte Science-Based-Targets-Beispiel. Und über das freue ich mich auch und das möchte ich auch sehr empfehlen im Heft, weil davor war, also ich habe das mit den Studierenden auch besprochen, es gibt zwar einen richtigen Boom mit der Berichterstattung, haben sind plötzlich viele Unternehmen draufgekommen, dass die Science-Based-Targets-Initiative mit den Tools, die sie zur Verfügung stellt und mit diesem ihnen gut helfen kann, gewisse Checkmarks im ESRS abzubilden. Und deshalb gibt es jetzt inzwischen auch so viele österreichische Unternehmen, die sich da verpflichtet haben und das ist gut, weil das sind klare Ziele und das haben wir uns schon so lange gewünscht, die auch überprüfbar sind und die nicht Window Dressing und nicht Greenwashing sind. Also das ist, glaube ich, so ein wichtiger Drive und Und da finde ich es besonders toll, wie ihr das dargestellt habt. Oder du, das ist ja, glaube ich, auch wirklich, den hast ja auch du geschrieben, den Artikel. Also kannst du mir das ja wahrscheinlich ganz genau erklären, nämlich diese Infografiken, die ihr gemacht habt. Und die empfehle ich jetzt wirklich für alle parallel zum Reinschauen gleich. Diese unterschiedlichen Strategien von vier Unternehmern habt ihr da dargestellt. Und das finde ich total spannend. Ja, also das klaue ich mir dann auch für meine Lehrveranstaltung.

22:38

Gast Das ist super.

22:40

Roman Nimmst du gerne.

22:41

Gast Da freue ich mich.

22:42

Roman Auch die Idee kann man sich gut glauben schon, weil das finde ich ja dadurch, dass es dadurch offengelegt ist, über die Science-Based-Targets-Initiative, kann man wirklich vergleichen. Und jetzt interessiert mich sozusagen, weil du dich ja fachlich noch intensiver jetzt damit beschäftigt hast, was war deine Erkenntnis von dem Vergleich? Machen die das alle gleich oder haben die ähnliche Strategien oder macht da jeder dann doch wieder ganz was anderes am Ende des Tages? Oder wie ist da deine Einschätzung?

23:05

Gast Naja, natürlich gibt es Gemeinsamkeiten. Also es geht in allen Bereichen natürlich um Energieeffizienzmaßnahmen und um den Wechsel von der fossilen Energie zur erneuerbaren Energie. Das sind die Hauptstrategien. Aber natürlich ist jede Branche, hat andere Herausforderungen. Ich habe das Beispiel der Agrarer drinnen, nämlich wie die ihre Lieferanten, also die Bauern und Bäuerinnen unterstützen wollen, hier rauszukommen aus dem fossilen Zeitalter, Stichwort Kunstdünger und Diesel. Das ist eine Challenge. Das ist eine wirkliche Challenge. Also das bin ich gespannt, wie die das lösen werden. Aber sie haben es drinnen als Strategie und es ist auch die wichtigste Strategie aus meiner Sicht. Und da kann man dann verfolgen, wie tun sie denn weiter und was werden sie als nächster Schritt machen. Also natürlich sind viele Unternehmen am Anfang und man braucht auch die Füße, die sind auch zum Beispiel drinnen, die Da geht es um Forschung. Da müssen wir viele Dinge erst erfinden, die es noch nicht gibt. Wie kann ich Stahl produzieren mit einem wesentlich geringeren CO2-Abdruck als bisher? Also da fehlen noch die Technologien. Also das ist ein Bereich, wo wirklich noch Technologien fehlen. Es gibt ja viele Bereiche, wo Technologien gefordert werden, die es schon gibt oder wo es Unsinn macht, nach Technologie zu schreien. Aber in dem Bereich brauchen wir sie. Und das ist für mich das Spannende, die Unterschiedlichkeit und die Gemeinsamkeit und das verfolgen zu können.

24:47

Roman Also das finde ich immer, da bin ich ja, weißt du ja auch, weil wir uns kennen und ich glaube, wir sticken da eh ganz ähnlich, dieses mit der Technologie forschen, suchen. Da weiß ich ja nicht, ob das helfen wird für ihr Science-Based-Targets. Ich meine, ich wünsche es ihnen, aber gerade bei der FÖST, die schon so hochentwickelt wird. Aber was ich so unglaublich spannend finde, ist die Agrana, die ja auch riesige Wege gemacht hat in den letzten 20 Jahren. Und dieses Collaboration-Ansatz, also wirklich zu schauen, wie arbeite ich in der Lieferkette zusammen und helfe meinen Lieferanten und mache das gemeinsam, da hast du mich jetzt drauf gestoßen. Da werde ich mich vertiefen, weil das finde ich total spannend. Und das ist ja auch, wissen wir aus der Lehre, das ist sozusagen zukunftsträchtig. Und ich bin, Secular Management ist mein Fachgebiet, das ist einfach das. Und ich glaube, das ist eben diese Vielfalt, aber auch aufzuzeigen. Also das finde ich ganz toll, diese vier verschiedenen Strategien da im Vergleich. Also das hat mich sehr begeistert.

25:44

Gast Super, das habe ich gern. Freue mich.

25:46

Roman Und jetzt kommt gleich Heftkritik. Nein, keine Heftkritik. Was? Aber beim Kochrezept war ich dann überfordert. Also das Kochrezept für den Carbon Footprint, da habe ich gedacht, da brauche ich den Koch auch noch dazu. Das finde ich super, weil ja, wir kennen das alle. Also ich meine, die Basis habt ihr ja reingeschrieben, das GHG-Protokoll, ja. Das hat natürlich einiges an umfangreichen Seiten. Also ich finde das super klasse, dass man mal so einen Überblick kriegt, was bedeutet das eigentlich für mich. Und, Aber natürlich lässt euer Heft auch nicht offen, dass das sozusagen zwar jetzt auf einer halben Seite zusammengeschrieben ist, aber in Wirklichkeit natürlich ein Riesenaufwand ist, so etwas zu machen.

26:29

Gast Total. Auf der einen Seite die CO2-Bilanz fürs Unternehmen zu machen und dann das auf Produkte noch runterzumachen, also das ist Challenging, aber ich glaube, in die Richtung wird es gehen. Und das, was ich mit diesem Artikel wollte, ist einfach mal zu zeigen, verschiedene Branchen und wo halt Scope 1, 2, 3 sind, in welchem Verhältnis, das heißt, worauf muss ich mich konzentrieren, also als Branche, ja, und das ist, glaube ich, mal hilfreich und dann natürlich auch ein paar so Geschichten mit Mythen, die da drinnen sind oder auch so zu zeigen, die Klimawirksamkeit eines Arbeitstages, Also das hat die Autorin vorgeschlagen, das finde ich einfach super. Also dazu zeigen, dass ein Tag, ein klimafreundlicher Tag, wenn ich mit dem Fahrrad ins Büro fahre und eine Käsesemmel esse und Gemüseläppchen und Ökostrom und ein Referred-Dienst-Handy, einfach, dann brauche ich viele, dann kann ich 1223 Arbeitstage arbeiten, bis ich eine Tonne zwei emittiere und wenn ich das nicht mache, nur 183. Also das ist fast ein Zehntel, also ein Siebtel, korrekt gesagt. Aber mal solche Dinge auch zu zeigen, wo Kleinigkeiten viel machen können.

27:55

Roman Das finde ich ja wirklich ganz großartig. Also es wäre mein nächster Punkt gewesen, diese zwei Infografiken, wo ihr die klimafreundliches und sogenanntes klimaunfreundliches Arbeiten miteinander vergleicht. Nichts. Wir haben das mal gemacht für die Fachhochschule Krems noch, also ich dort noch für Studierende und da kommt im Prinzip dasselbe raus. Also wir haben einfach nur den faktischen Fußabdruck berechnet, nicht von den Vergleichen angelegt, aber da kommt dann eben raus, dadurch, dass die meisten mit dem Auto fahren, dass der Großteil des Fußabdrucks auch von einer Studierenden oder einem Studierenden im Raum ihres Studiums durch die Anreise und was sie essen, sozusagen am Campus, zu sagen... Beeinflusst wird und genauso ist es bei euch auch. Ich meine, sicher ist das Handy wichtig, aber du hast es ja eh gesehen, die Zahlen sind dann nicht so relevant wie wirklich diese zwei Hauptthemen.

28:48

Gast Aber ich finde das super.

28:50

Roman Also das ist auch eine ganz tolle Infografik, die ich jetzt allen ans Herz legen möchte, die uns vielleicht nur zuhören und das Heft gerade nicht vor sich haben. Superspannend, ja. Und ich glaube, das ist eben das, wenn wir wieder ein bisschen zum Anfang nur kurz den Bogen spannen, das ist euer Auftrag. Also dieses Dinge sichtbar machen und anschaulich machen. Und ihr habt ja auch viele KMU-Leserinnen, glaube ich, also auch eben nicht Großkonzerne, sondern da kann man auch, muss man auch sagen, da sind jetzt nicht die ausgebildeten Nachhaltigkeitswissenschaftler oder Nachhaltigkeitsmanagerinnen drin, die das lesen, sondern da, glaube ich, braucht es genau sowas, um zu zeigen, was den Unterschied macht. Also das finde ich echt sehr, sehr gut gelungen.

29:31

Gast Ja, das ist ein Ziel der Business Arts sozusagen, möglichst niederschwellig zu kommunizieren. Also fachlich richtig, aber trotzdem verständlich für jemanden, der nicht Experte oder Expertin ist in diesem Bereich, damit sich die Leute einfach eine Idee rausholen können und dann eine Kleinigkeit umsetzen. Also wenn das gelingt, dann bin ich zufrieden. Das ist mein persönliches Ziel dieses Magazins. Und als Studentin dann natürlich das Wissen lesen, dann finde ich das besonders super.

30:08

Roman Jetzt haben wir noch ein, zwei, drei kleine Themen oder kleine Themen im Heft sind sie schon größer, aber ich würde sozusagen nur um die Ankündigung des Heftes voll zu machen vielleicht noch, dass du uns noch kurz sagst, welche wichtigsten Blöcke die Leserin oder den Leser noch erwarten und dann sagen wir auch noch, mit wem wir davon noch sprechen kurz.

30:28

Gast Ja, also im Prinzip sind dann noch zwei Branchen. Ich habe mir auch zum Ziel gesetzt, immer wieder Branchen zu beleuchten, um einfach ein Gefühl zu geben, wer trägt denn wozu bei, aus nachhaltiger Sicht. Und ich habe diesmal die Baubranche und die Tourismusbranche gewählt. Die haben eines gemeinsam, nämlich, dass sie einerseits sehr viele Arbeitsplätze schaffen und damit zum Wohlstand beitragen. Und andererseits aber einen enormen Ressourcenverbrauch haben. Also das Reisen natürlich und das ist auch wieder mit einer Grafik gezeigt durch die Anreise, das ist das größte Thema beim Reisen und beim Bauen natürlich geht es um den Ressourcenverbrauch, den Abfall und da geht es um Kreislaufwirtschaft im Wesentlichen. Und den Tourismusbrancheartikel, den habe ich selber geschrieben, weil ich dafür einen ausführlicheren Artikel sehr intensiv recherchiert habe und bin selber überrascht worden, dass wir hier in Österreich einfach wirklich Vorreiter sind. Und zwar, weil wir einfach da viele Aufgaben schon gemacht haben, Hausaufgaben gemacht haben, zum Beispiel mit dem österreichischen Umweltzeichen. Es gibt jetzt neu nämlich ein österreichisches Umfeldzeichen für Destinationen und das hat wirklich alle KPIs, die man braucht da drinnen, wenn ich will, dass meine Destination nachhaltig wird. Und das ist sehr detailliert ausgearbeitet. Also ich kenne das von keiner einzigen anderen Branche. Und da arbeiten Österreicher und Österreicherinnen auch auf internationaler Ebene mit. Und da ist echt viel passiert, was diese Indikatoren betrifft, Nachhaltigkeitsindikatoren in diesem Bereich. Das finde ich fein. Jetzt geht es natürlich stark um die Umsetzung. Was passiert jetzt dann tatsächlich? Aber da ist viel passiert in den letzten fünf Jahren, sage ich mal. Das finde ich spannend.

32:35

Roman Gerade in dem Tourismusbereich ist auch ein bisschen unterschätzt. Manchmal finde ich auch so, als gelernter Österreicher unterschätzt man das, dass eigentlich die Verbände auch schon sehr weit sind. Sowohl die Österreich-Werbung als auch der Tourismusverband, ganz generell auch von der Wirtschaftskammer aus die Interessensvertretung, da ist wirklich Nachhaltigkeit ein sehr gewichtiges Thema geworden in den letzten fünf bis zehn Jahren. Und, Wirklich auch sehr, sehr ambitioniert angegangen. Ja, also das merkt man wirklich. Und vermutlich ist das auch so dann durch die Kundennachfrage bestätigt.

33:11

Gast Ja, also wie gesagt, da gibt es unterschiedliche Ergebnisse, wenn man sich die Generation Z anschaut. Die haben so einen Aspekt, der wenig zur Nachhaltigkeit beiträgt, Nämlich sie machen öfter Urlaub und fahren öfter wohin und dafür kürzer. Und das ist genau sozusagen das Problem, weil die Anreise der größte Beitrag ist. Auf der anderen Seite legen die aber Wert auf Nachhaltigkeit vor Ort, auf Vernetzung vor Ort, auf regionale Produkte und so weiter. Also das ist eine Challenge für die Branche, sage ich mal. Wie kann ich das lösen, dass ich da den Fußabdruck der Anreise reduziere? Und das machen auch schon viele, nämlich wenn sie Gutes zum Beispiel hergeben. Wir waren auf Urlaub zum Beispiel, wo man dann dort vor Ort, wenn man öffentlich angereist ist, kostenlos E-Pikes zur Verfügung gestellt bekommen hat. Oder in Deutschland habe ich es mitbekommen, die machen das zum Beispiel so, dass sie Künstlerinnen für längere Zeit buchen, dass die längere Zeit vor Ort sind und nicht einfach an einem Tag da und am nächsten Tag woanders hinfliegen. Also da gibt es schon ganz viele Konzepte und Lösungen, aber ja, also viel zu tun.

34:40

Roman Ja und auch in dem letzten oder auch stark mit ESG zusammenhängenden großen Thema, das wir jetzt auch nur am Rande bei unserer Einleitung erwähnt haben, ist auch viel zu tun. Das Thema Biodiversität haben wir auch noch im Heft.

34:53

Gast Genau, genau, ja. Also natürlich eher aus der Perspektive, wie gehe ich das an, also aus der Berichterstattungsperspektive, Aber trotzdem, ich sage immer, es ist einfach das Leichteste, viel leichter umzusetzen als das Thema Klimaschutz. Es braucht viel weniger Investitionen. Aus dem privaten Bereich, wenn ich meine Einfahrt nicht asphaltiere, sondern offen lasse, dann habe ich schon Versickerungspotenzial, sage ich mal. Also das ist privat und bei Firmen brauchen wir eh nicht reden, die großen Versiegelungen. Also da ist echt starker Handlungsbedarf. Und da brauche ich nur, wenn ich was plane, unter Anführungszeichen nur, das wirklich mitgeben. Ich will, dass das einfach anders organisiert wird.

35:42

Roman Ja, und in dem Fall werden wir darüber auch im Podcast weitersprechen, Josef Baumüller, das ist in der zweiten Ausgabe der Serie, wo wir allerdings, muss ich gestehen, auch sehr viel über ESG und Berichterstattung reden und Taxonomie und was das alles mit der Biodiversität zu tun hat, versuchen in Zusammenhang zu bringen. Weil wo es nämlich einerseits sehr leicht ist, vielleicht etwas zu tun im direkten Umfeld und man sich es irgendwie besser vorstellen kann, ist es, was es dann die Berichterstattung und die sozusagen Darstellung angeht für die Unternehmen, was sie leisten und das ESRS-konform darzustellen, hat sich herausgestellt, dass das sehr schwierig ist. Also auf der anderen Seite und nicht zu einer schönen Vorgabe, wie zum Beispiel von den Science-Based-Targets folgt. Das heißt, da erwartet auch alle ein sehr spannendes Gespräch, das auch durchaus in die Tiefe geht teilweise. Super.

36:40

Gast Wenn es hilfreich ist, dann passt es.

36:43

Roman Ja, Herr Professor hat mich da auch sehr, sehr viel gefordert. Gefordert, ja. Ja, und dann haben wir noch die sozusagen, das ist aber auch sozusagen, das Biodiversitätsthema wird dort auch zur Sprache kommen, die Sonja Zumpfe vom Baukarussell zu Gast. Da reden wir natürlich primär über das Bauthema, aber greifen auf Wirtschaftsthema und Bauen hat einfach auch direkt wieder mit unseren Kernthemen hier Versiegelung oder auch grüne Fassaden und auch was mache ich mit den Ressourcen zu tun. Das heißt, auch da spielt wieder dieses Biodiversitätsthema rein. Also wir haben alle sozusagen unsere Gäste auch wieder mit dem, ist ja auch ein Querschnittsthema mit sozusagen genommen und das, finde ich, macht dann auch einen schönen Bogen rund ums Heft mit den Gesprächen. Ja, vielleicht noch ein wenig, um in die Zukunft zu schauen. Zum Ausklang haben wir ja immer in jedem der Podcasts eigentlich wirklich seit schon einigen Ausgaben immer so ein bisschen, was sind so Themen, die du glaubst, die dich schrägstrich euch schon eher mit dem Business-Art-Kontext, was kommt ins Magazin oder was ist euch fürs Magazin im nächsten Jahr, soweit du das schon sagen kannst, besonders wichtig. Was sind denn die Themen, wo du glaubst, wo man drüber lesen müssen sollte?

38:08

Gast Also die nächste Ausgabe ist schon sehr konkret, die Anfang Dezember erscheint. Da geht es um das Thema Fachkräftemangel versus Arbeitslosigkeit. Also Spannungsfeld, ein spannendes, wo wir Zahlen, Daten, Fakten haben wollen. Wieso gibt es denn so viele Arbeitslose und gleichzeitig so viele arbeitsfreie Stegeln? Also was steckt denn da dahinter? Dann geht es auch um Skills. Welche Skills brauchen wir für die Zukunft, um die gut zu bewältigen in den Unternehmen? Also wir wollen ja weiter ein tolles Industrie- und Businessland bleiben. Also wie machen wir das? Und dann natürlich mein Highlight des Jahres jedes Jahr, die nachhaltigen Gestalterinnen. Die sind gerade eben, bin ich gerade beim Auswerten, wer gewonnen hat heuer und wen wir dann vorstellen. Und da wird es spannende Geschichten geben um die Macht und die Wirkung von Kunst und Kultur, von Kommunikation und Gütesiegeln, Veränderungen des Wirtschaftssystems, neue Geschäftsmodelle bis hin zur Gesundheit der Menschen und der Erde. Also das sind die großen Themen. Ja, da bin ich gespannt. Also das sind sozusagen die nächste Ausgabe. Und 2025 sind wir gerade am Sortieren. Ein großes Thema im März wird sein das Thema Digitalisierung und KI, sowohl in der Business-Art, also im B2B-Kontext, als auch in der Lebensart für die Menschen draußen. Also wo ist es hilfreich, wo sind die Gefahren, sage ich mal, aus nachhaltiger Perspektive betrachtet. Die anderen sind noch ein bisschen offen.

39:50

Roman Ja, gerade dieses Thema, also Kompetenzen, Skills, das Weiterbildungsthema ist natürlich ein essentielles und ich meine, ich glaube, ich bin neugierig auf euer Heft dann natürlich, aber wenn ich so ein bisschen in die Unternehmen reinschaue, dann hat der, sage ich mal, Fachkräftemangel jetzt mit diesem wirklichen Fokus Nachhaltigkeitsmanagement und Spezialthemen im Nachhaltigkeitsmanagement eh sehr stark dazu geblieben. Dass viele dieses Upskilling-Thema im Unternehmen aufgegriffen haben, um eben sozusagen eher Leute, die vielleicht aufgrund von Digitalisierung oder von Automatisierung oder auch von Effizienzsteigerungen nicht mehr so gut eingesetzt werden können, in anderen Bereichen doch noch mitnehmen zu können. Das merkt man schon, glaube ich, aber ganz generell ist schon die Frage, wo, wenn man sich die großen Studien, World Economic Forum oder auch OECD oder auch EU anschaut, dann reden alle von diesem Skills Gap bei Nachhaltigkeit oder Green, wenn man so will. Und auf der anderen Seite, weil du es auch gesagt hast, beim Gesundheitsthema, da geht es natürlich um Pflege auch ganz viel und um unsere alternde Gesellschaft. Uns fehlen schon ein bisschen als Gesellschaft, glaube ich, die Antworten. Ich meine, jetzt stehen wir kurz vor der Wahl. Ich höre das überhaupt nicht, dieses Thema. Aber ich will jetzt auch nicht politisiert anfangen. Aber ich meine, es ist sozusagen super, dass ihr es thematisiert, weil ich glaube, darum geht es vielfach. Und wenn man mit jungen Leuten redet, die sich jetzt ausbilden lassen, die machen sich schon sehr viele Gedanken darüber, was sie brauchen. Anders vielleicht als frühere Generationen, die gesagt haben, da habe ich mal meinen Master und dann meinen Magister oder meinen Diplom-Ingenieur und irgendwas findet sich dann schon. Das hat sich schon ein bisschen verändert, ist mein Wort.

41:42

Gast Ja, auch aus einer anderen Perspektive, glaube ich, aus zwei anderen Perspektiven, nämlich ich glaube, die jungen Leute wissen, dass sie ja viel länger arbeiten müssen werden durch die demografischen Entwicklungen und wie schaffe ich das? Also das hat ja auch jetzt in den Unternehmen schon tatsächlich massive Relevanz. Wenn Leute quasi jetzt 55, 60 sind und nicht mehr Schichtdienst machen können aus gesundheitlichen Gründen, sondern anders eingesetzt werden müssen. Das ist sozusagen für jetzt ein Thema und die jungen Leute, ich kenne viele junge Leute, die sagen, ich schaue ein bisschen auf das, wie ich mich reinhänge. Also die hängen sich schon gut rein, die engagieren sich stark, Aber sie schauen einfach auch auf sich, dass sie sich nicht auspowern, weil sie sagen, es ist ein Marathon, ich muss ja lang einsatzfähig sein und das ist vielleicht schon ein Unterschied, den ich zu mir bemerke zum Beispiel. Also da war irgendwie so, ja, sich reinhängen und fertig, ohne Rücksicht auf, um wirklich mal da aufzupassen und wieder sich zu reflektieren oder sich wieder mal zu erholen. Also das finde ich schon gut, dass sie das so machen. Und das heißt, sie suchen natürlich auch Jobs, wo sie gut sind und wo sie ihre Talente haben und ihre Fähigkeiten. Und das finde ich auch super. Und ich denke, das sollte man noch viel mehr unterstützen und befördern.

43:21

Roman Ja, und wie besser dadurch, als dass man auch sozusagen mit dem Magazin immer wieder sozusagen neue Themen aufgreift und auch die Vielfalt zeigt und auch eben wirklich die Herausforderungen, aber auch die Lösungen aufzeigt, wie ihr das macht. Und ich freue mich, dass wir das jetzt in vier Folgen gemeinsam im Podcast machen, liebe Roswitha. Danke dir für dieses feine Auftaktgespräch. Und ich bin schon neugierig auf das Feedback. Also bitte schreibt uns, der Roswitha oder mir, entweder an die Business Art oder an die Tonspur N, dann auch euer Feedback, wie euch das gefällt, dass wir zusätzlich zum Magazin auch diesmal ein paar Podcasts produziert haben. Das interessiert uns doch.

44:06

Gast Ja, ich sage auch danke, danke Roman für das tolle Gespräch und dass wir das gemeinsam machen. Ich freue mich sehr und ich freue mich auch auf euer Feedback. Dankeschön.

44:21

Roman Das war wieder eine Folge der Tonspur N. Mit dem Podcast zu nachhaltigem Wirtschaften haben Anne-Marie Harand und ich im Jahr 2015 begonnen und seitdem über 100 Folgen zum Thema veröffentlicht. Ihr findet alle bisherigen Folgen zum Nachhören auf unserer Webseite www.tonspur-n.eu. Abonnieren könnt ihr den Podcast zum Beispiel mit Apple Podcasts, anhören zum Beispiel mit Spotify. Feedback, Fragen oder Vorschläge schreibt bitte per E-Mail an podcast.tonspur-n.eu. Diese Folge und alle weiteren der Serie entsteht als Kooperation der Tonspur N mit dem Magazin BusinessArt. BusinessArt ist das nachhaltige Wirtschaftsmagazin Österreichs. Es unterstützt und berichtet über Managerinnen und Unternehmerinnen, die ihr Unternehmen zukunftsfähig ausrichten und zeigt auf, wie es gelingt, nachhaltiges Handeln und wirtschaftlichen Erfolg zu verbinden. Darüber hinaus zeichnet BusinessArt seit 2009 die nachhaltigen Gestalterinnen Österreichs aus und vernetzt engagierte Akteure. Mein Name ist Roman Misicek. Ich bin Partner der Unternehmensberatung 36 Degrees Sustainable Business und Gründer der Sustainability Skills Academy, mit der fachlich einschlägige Weiterbildung angeboten wird. Ich lehre seit vielen Jahren an mehreren Hochschulen, koppelt Social Responsibility und Stakeholder Engagement. Bis zum nächsten Mal, eine gute Zeit und alles Gute!